Reiseblog

Singapur 4.-7.4.2017

Wir sind früh in Singapur gelandet und haben für die ersten zwei Nächte ein cooles Boutique Hotel "Hotel Indigo" im Standteil Katong bezogen, ca. 10 Min. von Downtown entfernt. Ein hübsches Viertel mit kleinen Häusern und vielen kleinen Lokalen an der East Coast Road. Nach einem langen Flug und von dem Deutschen Winter in die Asiatische Sonne kommend, waren die Sonnenliegen und der Pool auf dem Dach des Hotels eine willkommende Abwechslung! Für den ersten Tag reichte uns dieser Pool und die Erkundung des Stadtteils Katong vollkommen aus.


Am nächsten Tag und ohne Jetlag stand Sightseeing an. Alles ist sehr gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln wie Ubahn und Bus zu erreichen. Wir sind mit dem Bus in die Stadt gefahren, um mehr zu sehen. Erster Anlaufpunkt war die besagte Orchard Road, eine der Shopping Adressen Singapurs. Viele Malls mit Designer Shops dicht an dicht. Von daher, nur gucken und nicht kaufen :-)  Von hier aus ist der Botanische Garten gut zu erreichen, der u.a. einen nationalen Orchideen Garten beherbergt. Diese grüne Oase bei tropischen Temperaturen zu durchqueren war etwas anstrengend, aber dennoch sehr schön. In Chinatown taucht man in eine andere Welt ein: bunt, laut und sehr touristisch, aber in jedem Fall sehenswert. Ebenso wie das Viertel Little India!


An Tag drei checkten wir für eine Nacht in das bekannte, fast als Wahrzeichen geltende Hotel "Marina Bay Sans" in der Marina Bay ein. Unser Zimmer war im 45. Stock. Da das Marina Bay Sans den weltweit größten Infinity Pool im 56. Stock auf dem Dach hat, lohnt es sich einen Pooltag einzulegen, bis die Sonne untergegangen ist. Der Ausblick ist spektakulär, einmalig und wirklich das Investment einer Übernachtung wert. Man kommt nämlich nur als Hotelgast auf das Pool-Deck. Die Gäste sind sehr heterogen und ebenso das bietet viel zum Gucken und Amüsieren.


Als abschließendes Fazit über den Stadtstaat Singapur, kann man sagen dieser ist unbedingt eine Reise wert. Sehr sauber, viel grün, unglaublich freundliche und hilfsbereite Menschen, tolle Sehenswürdigkeiten mit wow-Effekt, und zum Glück die ein oder andere klimatisierte Malls, die es einem ermöglicht sich wieder abzukühlen, wenn man es gerade draußen aufgrund der Hitze nicht wirklich aushält, sowie eine kulinarische vielfältige Auswahl an Essen. Als Minus bleibt zu erwähnen, dass er leider keine günstige Destination ist.


Melbourne, Ocean Road, 12 Apostel und Bells Beach 8.-15.4.2017

In Melbourne kamen wir bei strahlendem Sonnenschein und 27 Grad an. Wir fuhren mit unserem Mietwagen zu Mac & Nicole, ein junges Paar Melbourner, die in dem Stadtteil Fitzroy leben und über Airbnb ein Zimmer vermieten. Fitzroy ist ein cooler Stadteil, vergleichbar mit Berlin Mitte, viele Restaurants, Cafés und Shops. Die Menschen sind bunt gemischt und Melbourne ist eher entspannt und alternativ. Wir erkundeten ein bisschen die Gegend bis dann leider ein großes Unwetter aufzog und die Temperatur schlagartig abfiel. Leider hielt der Regen und der Temperatursturz auch die nächsten zwei Tage an, so dass Sightseeing nicht wirklich Spaß machte. Wir sind ein bisschen mit der Circle Line (eine Tram die im Kreis durch den Stadtkern fährt) rumgefahren und konnten dadurch einiges sehen, aber im Regen die Sehenswürdigkeiten anzulaufen haben wir uns erspart und haben uns mit shoppen von wärmeren Sachen begnügt. Positiv ist uns aufgefallen, dass die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel im Stadtzentrum kostenfrei ist. 

Nach regnerischen und kalten Tagen in Melbourne machten wir uns am 10. Aprill mit unserem Mietwagen auf den Weg zu unserem nächsten Ziel. Wir fuhren südwestlich die Great Ocean Road bis nach Apollo Bay und nutzen somit das schlechte Wetter um Kilometer zu machen. Der Regen hatte zwar gröstenteils aufgehört und der Sturm nachgelassen, aber die Auswirkungen waren noch überall zu spüren. Das Meer war aufgewühlt und an den Straßenrändern lagen überall abgebrochenene Äste und auch entwurzelte Bäume rum. Dies machte sich insbesondere am nächsten Tag bei unserm Ausflug zu den 12 Aposteln bemerkbar. Direkt am Ortsausgang von Marengo, dem Nachbarort von Apollo Bay, war die Great Ocean Road aufgrund eines tödlichen Verkehrsunfall komplett gesperrt worden und wir wurden mit einem nguten Gefühl, wie kurzlebig das Leben sein kann, zum umkehren und einem größeren Umweg gezwungen. Da auch die Beech Forest Road aufgrund des Unwetters nicht befahrbar und gesperrt warführte uns der Umweg über eine kurvenreiche Strecke die Hügel hinauf und ins Landesinnere bis nach Colac. Hier konnten wir wenigstens seit einigen Tagen die Sonne mal wieder sehen, die sich allerdings sobald wir wieder in die Nähe der  Küste kamen, gleich wieder hinter dicken Wolken versteckte. Das Fotoherz blutete daher etwas tat dem beeindruckenden Anblick der 12 Apostel jedoch keinen Abbruch. Im Anschluss fuhren wir über Port Cambell noch zu den weniger Bekannten Sehenswürdigkeiten "London Bridge" und zur "Grotto".

Am 12. April fahren wir die Great Ocean Road ostwärst zurück und mit jedem Kilometer wird es freundlicher. Die See hat sich beruhigt und schon bald durchbricht die Sonne die letzten dicken Wolken und die ganze Umgebung erstrahlt in einem völlig neuen Licht. Es ist umwerfend und genauso schön wie wir es uns vorgestellt haben. Die satten Grüntöne der Pflanzenwelt treffen schon bald auf strahlenden blauen Himmel und das Meer leuchtet und funkelt und gibt dem ganzen das Magische, was uns immer so anzieht. Schon bald passieren wir die ersten Buchten und Surfspots, welche noch vor zwei Tagen nichts als aufgewühlte und verblasene See waren und die ersten sauberen Wellen brechen herein.
Damit hat dann auch das Warten und suchen der letzten zwei Tage ein Ende und es ist endlich soweit - der erste Surf Down Under! 
Nach zwei Spots und Sessions erreichen wir schließlich gegen Sonnenuntergang Bells Beach und verschaffen uns einen kurzen Überblick. Der Contest ist zwar für heute beendet aber unzählige Surfer tummeln sich noch im Wasser und nutzen das letzte Licht um ein paar letzte Wellen zu surfen.

Am nächsten Tag wird der Contest leider ausgesetzt, da die Bedingungen sich etwas verschlechtert haben. Als Entschädigung dürfen wir dafür den ein oder anderen Profi hautnah beim freien Surfen @ Winkipop erleben. Anstatt also die Profis vom Strand aus zu beobachten, habe ich nun sogar die unglaubliche Gelegenheit zusammen mit Kelly Slater und Mick Fanning das Wasser zu teilen. Ja die Wortwahl ist bewusst gewählt ;-)  denn gemeinsam surfen kann man es nicht nennen so gewaltig sind die Klassenunterschiede. Angefangen vom paddeln bis hin zur Performance auf der Welle, es liegen Welten dazwischen. 
Und als ich dann sogar die einmalige Chance bekomme eine Welle zusammen mit Kelly zu surfen versagen nach ein paar Metern die Nerven und ich erstarre voller Ehrfucht und plumpse sang und klanglos von der Welle... :-D

Dennoch ist es eine großartige Erfahrung und Erlebnis, dass uns den Ausfall des Contests vergessen lässt. Hierzu trägt auch bei, dass wir gegen Abend auch noch Sonja, Lutz und Linus - gute Freunde von uns aus München - treffen und gemeinsam einen wundervollen Abend mit selbstgemachten BBQ verbringen.

Sydney 15.-19.4.2017

Unsere Unterkunft in Sydney war in dem Stadtteil Bondi Beach, bei John & Christa, die wir über Airbnb gebucht hatten. Ein kleines Häuschen mit Garten und fussläufig zum Strand. Als wir bei Ihnen am späten Samstag Nachmittag ankamen, waren Freunde zu Besuch und sie hatten uns ebenfalls zu ihrem BBQ Abend eingeladen. Man tauschte sich über europäische und australische Gepflogenheiten und Gesetze aus, da Tess & Karl ein Radrennen für 3 Monate durch Europa planen. Von Florenz bis Oslo. Den Abend mit Einheimischen zu verbringen war ein schöner Auftakt.


Ostersonntag ging es dann mit einem Kaffee in der Hand zum Bondi Beach, Sonne tanken, surfen und Leute gucken. Wie wir fasziniert feststellen konnten, ist hier das Leben der Meisten ganz dem Thema "Gesund leben" gewidmet. Überall kann man super gesundes Essen kaufen "super food, smoothies, vegan ..." und jeder macht Sport, überwiegend am Strand, egal ob jung oder alt! Hip ist man, wenn man als Frau Sportleggins trägt, immer und überall, als man sollte man möglichst trainiert, muskulös und tätowiert sein und als Top-Accessoire gilt es einen Hund zu haben.


Ostermontag sind wir nach Watsons Bay gefahren, eine kleine Bucht auf einer äußeren Landzunge von Sydney mit einem Fähranleger. Da wir hier unser Auto gut abstellen konnten sind wir von hier aus mit der Fähre zum Circular Quay nach Sydney gefahren, was ca. 15 Min. gedauert hat. Man fährt direkt auf die Oper und die Habour Bridge zu und bekommt somit einen tollen ersten Eindruck der Stadt. Der Circular Quay ist im Stadtkern von Sydney und ein guter Ausgangspunkt, um die Stadt zu erkunden. In dem historischen Stadtteil The Rocks haben wir im Glenmore Hotel (Bar + Restaurant) auf der Dachterrasse zu Mittag gegessen. Wenn kein riesen Kreuzfahrtschiff am Quay ankert, hat man von hieraus einen wunderbaren Ausblick auf das Opera House... leider hatten wir diesen auf Grund eines Ozeanriesen nicht! Das Essen und der Rosé Wein sind hier sehr zu empfehlen :-)  Nach der Stärkung ging es in den Hyde Park, eine grüne Oase mitten in der Stadt. Angrenzend steht die imposante St Mary's Cathedral, sowohl von außen als auch von innen. Hier haben wir für jemand Besonderen eine Kerze angezündet. Weiter ging es in den Royal Botanic Garden, um von einem Aussichtspunkt am Ende des Parks noch einmal einen Blick auf die Oper und die Skyline  in der Nachmittagssonne zu erhaschen. Um 17 Uhr sprangen wir auf den letzten Drücker auf unser Fähre zurück nach Watsons Bay um dort im dem hot spot Beach Club "Watsons Bay Boutique Hotel" einen Sundowner zu genießen. Der Sonnenuntergang in der kleinen Bay war wirklich gigantisch. Insgesamt hatten wir einen unglaublich schönen Tag!


Der nächste Tag begann - wie immer - mit einem morgendlich Surf bei Uli und bei mir, mit einem Kaffee und meinem Buch am Strand. Danach gibt es Frühstück und wir planen den weiteren Tag. Von Bondi Beach bis Coogee Bay gibt es einen tollen Ocean Walk, der ca. 2h dauert, begrünte hügelige Klippen geben ein tolles Panorama mit ständigem Meerrauschen. Unsere Busfahrt zurück war dagegen etwas abenteuerlich, mit einem kurzen Stop in Bondi Junction, ging es direkt zu unserer Unterkunft und wir ließen den Abend im hippen "Café Bikini" ausklingen. Weitere favorite spots waren auch "Cali Press" "Gertrude & Alice Café Bookstore" "Squeeze" "Ravesi's" diese Rooftop Bar ist am Wochenende the place to be.




Von Sydney nach Brisbane 19.-30.04.2017

Nun haben wir 11 Tage Zeit, um von Sydney in den Norden nach Brisbane zu fahren, um an unserem nächsten Abflughafen zu kommen. Road trip, immer der Küste entlang.


Newcastle 19.-21. April. Tolle Kleinstadt mit weitläufigen Stränden und einigen Surfspots. Unser Hotel, das "Junction Hotel" war top ebenso wie das dazugehörige Restaurant. Außerdem waren drum herum viele kleine Läden und weitere Restaurants. Am Dixon Park Beach trifft man sich zum morgendlichen Kaffee am "Juicy Beans Cafe". Von jung bis alt ist alles dabei, Hauptsache man beginnt den Tag entspannt. Auch hier macht jeder seinen Sport und hält sich fit. Besonders beeindruckt war ich von der "Mothers Community" die kommen mit ihren Mini-Kids, Babys im Kindertagen und Surfboard unter dem Arm an den Strand und wechseln sich gegenseitig mit Aufpassen ab, damit jeder mal kurz surfen gehen kann. Das waren mind. 10 Momys und doppelt so viel kids... das nenne ich mal ziemlich lässig! Bei meinem morgendlichen Joggen und Workout am Strand werde ich morgens um 7 Uhr mit einem Lächeln und einem frischen "Good Morning Darling" von einer 60jährigen Joggerin begrüßt und zwar so, dass es mir ebenfalls ein Lächeln auf das Gesicht zaubert. Wie so oft kann ich nur sagen, dass ist Australien - freundliche, entspannte und gut gelaunte Menschen. Einfach großartig!


Port Macquarie 21.-22. April. Leider sind wir bei Regen angekommen, sicherlich hätte hier alles viel schöner bei Sonnenschein ausgesehen, aber da kann man nichts machen. Die Strände, die wir trotz des schlechten Wetters angefahren haben sind sehr schön, besonders Nobby's Beach und Lighthouse Beach. Um den Tag zu überbrücken haben wir uns das Koala Hospital und das Roto House angeschaut. Später klarte es zum Glück ein wenig auf und Uli bekam noch seinen Abend Surf am Lighthouse Beach.


Coffs Harbour 22.-23. April. Der kleinen Stadt muss man eigentlich nicht so viel Bedeutung schenken. Die Übernachtung hier, hätten wir uns sparen können. Umso schöner waren die kleinen Zwischenstopps auf unserem Weg und nächstem Ziel Ballina.       

Den ersten Stop haben wir in Arrawarra Headland gemacht, ein kleines verschlafenes Nest auf einer vorgezogenen Landspitze. An einem Sonntag Morgen lassen die Einheimischen ihre kleinen Boote mit Hilfe von Traktoren zu Wasser, um zum Angeln oder Tauchen raus zu schippern oder sie surfen die Wellen mit ihren Longboards. Da wir auf der Suche nach einer richtigen Welle für den Vormittagssurf waren steuerten wir Angouri Point an. Endlich, die Welle lief und mein schon etwas hibbeliger Ehemann konnte ins Wasser. Ich begnügte mich, wie so oft, mit meinem Buch am Strand und wartete bis er mit einem zufriedenen Lächeln aus dem Wasser kam. Laut dem Lonely Planet soll das Nachbarörtchen Yamba einen kleinen Abstecher wert sein und somit entschlossen wir uns dort einen Halt zu machen. Es ist wirklich ein sehr nettes und überschaubares Örtchen mit kleinen Shops und Restaurants, ein guter Ort um für einen Lunch oder sogar länger zu verweilen.


Ballina 23.-26. April. Mit unserem Motel dem Ballina Palms Boutique Motel hatten wir besonders viel Glück. Es war sehr geräumig, toll eingerichtet und alles etwas im balinesischen Stil gehalten, ganz anders als man Motels sonst so kennt. Ballina selbst und die Gegend rund um Ballina bis Byron Bay hat uns besonders gut gefallen. Insbesondere der kleine Ort Lennox Head, mit vielen klasse Surfspots dicht bei einander gelegen und auch hier exzellente Kaffeebars! Wenn man es etwas ruhiger mag, sind diese beiden Orte ideal. Die langen Promenaden bzw. Baordwalks eignen sich besten für lange Spaziergänge, zum Joggen oder Fahrrad fahren entlang am Wasser. Wir haben uns von einer deutschen Auswanderin sagen lassen, dass Byron Bay das sogenannte Hollywood von Australien ist. Hier wurde es kürzlich Matt Damon gesichtet und einige Surfpros. Alles ist super hip und es dreht sich von früh bis spät eigentlich immer nur um ein Thema: SURFEN. Es ist auch ziemlich normal, dass man während der Arbeitszeit surfen geht, wenn der Swell gut ist und der Chef dafür Verständnis hat. Selbstverständlich sind in Byron Bay die Körper gestählert und überall gibt es super gesundes Essen. Von uns bekommt der Küstenabschnitt Ballina bis Byron Bay einen Daumen nach oben. Landschaftlich schönster Surfspot auf der Welt, bei dem wir bis jetzt waren, ist Boulders Beach.


Coolangatta 26.-28. April. Liegt auf einer Landspitze zweier Bundesstaaten, New South Wales und Queensland. Da hier mit Snapper Rocks eine weitere weltbekannte Welle läuft, die ebenfalls Teil der Pro Tour ist, war dieser Zweitagesstop für uns obligatorisch. Die Strände sind hier und im Nachbarort Kirra wirklich sehr schön. Da unser Appartement (Komune) den Meerblick aus allen Zimmern offerierte, war man morgens irgendwie schon gleich fröhlich gestimmt. Am Abend bin ich im Supermarkt ausgerutscht und habe mir den Zeh sehr doll gestaucht und zwar so, dass ich mit Bandagierung gerade mal laufen bzw. humpeln konnte, dabei hätte ich an diesen Stränden so gerne Sport gemacht. Wenigstens hatte Uli seinen Spaß auf Snapper Rocks!


Brisbane 28.-30 April. Ursprünglich waren die letzten zwei Tage in Australien in Surfers Paradise geplant, jedoch haben uns die Hochhäuser, der Verkehr und alles andere Touristische vor Ort sehr abgeschreckt, somit haben wir uns spontan entschieden das Meer zu verlassen und uns Brisbane anzugucken. Dies stellte sich als eine sehr gute Entscheidung heraus. Durch den Brisbane River hat die Stadt durchaus Charme. Deshalb beginnt man am besten auch mit einer Bootsfahrt, indem man sich zu einer der Anlegestellen begibt und auf das nächste City Cat Boat aufspringt. Mit dem günstigen 2-Stunden-Ticket kann man beliebig of hin und her fahren. Nach einer 45-minütigen Fahrt, sind wir am Gardens Point Terminal ausgestiegen, um von dort über das Universitätsgelände zum Botanischen Garten zu gelangen. Wir sind beide zu dem Entschluss gekommen - studieren geht auch schlechter! Die grüne Lunge der Stadt grenzt an das City Center an, dort schlenderten wir durch die Straßen und besichtigten die City Hall. Den Vormittag des nächsten Tages verbrachten wir in einem Outlet und kamen zufrieden mit ein paar sehr guten Schnäppchen heraus. Problematisch war nur, dass wir eigentlich gar keinen Platz im Koffer für neue Errungenschaften hatten, da wir zu zweit nur einen Koffer haben, also mussten wir ausmisten bzw. alt gegen neu ersetzten bis der Koffer wieder zuging. 

Unverhofft hatte sich eine alte Freundin gemeldet, nachdem sie auf Facebook gesehen hat, das wir in der Gegend sind. Es klappte ein spontanes Treffen in der schönsten Nachmittagssonne, im coolen Stadtteil South Bank, zusammen mit ihrer Familie. Es fühlte sich gar nicht danach an, als hätte man sich 8 oder 9 Jahre nicht gesehen. Klasse, wenn Verabredungen auch spontan klappen ohne lange im Voraus geplant zu sein. Uns hat die Stadt unwahrscheinlich gut gefallen und wir können jedem empfehlen, diese Destination in die Reisepläne mit aufzunehmen.


Fazit zu Down Under: Entspannter, gesunder und sportlicher Lifestyle. Unglaubliche nette und hilfsbereite Menschen, die alle Lächeln und gut gelaunt sind. Hoher Lebensstandard. Ein gutes Land zum Auswandern. Wir kommen ganz sicher wieder! Die 3 Wochen vergingen wie im Flug und wir sind trotzdem ganz erholt. Unsere Lieblingssätze: "Hey bro, got some?"    "Got a couple?"    "No worries"  "You guys are from Sweden!"


Fiji 30.4.-6.5.2017

Wir landeten am späten Nachmittag bei mollig warmen Temperaturen auf Fiji und wurden bereits am Flughafen mit einem herzlichen "Bula" in Wort (mbula) und Schrift begrüßt. Ein Trio bewaffnet mit Gitarren und Okulele stimmte hierzu musikalisch ein und vermittelte sofort Urlaubsfeeling im Südseeparadies.

Nach vermeidbaren Diskussionen mit den Behörden schnappten wir uns unseren Mietwagen und bekamen netterweise aufgrund des Boardbags ein "Upgrade" auf einen größeren Wagen.  Die Boards mussten wir zwar dennoch aufs Dach schnallen und der Wagen war aus einem früheren Jahrhundert, so dass man trefflich darüber diskutieren kann, ob dies in Wahrheit wirklich ein Upgrade war, aber zumindest hatten wir damit etwas mehr Platz.

Als wir losfuhren dämmerte es bereits und in kürzester Zeit war es stockdunkel, so dass wir nach 1 1/2 Stunden Fahrt über eine fast stockfinsteree Insel entsprechend erschöpft im Hideaway Resort ankamen und nach einem späten Abendeesen und einer Dusche friedlich mit Meeresrauschen einschliefen.

Die Unterkunft und der Morgen bei strahlendem Sonnenschein entschädigten sofort für alle vorangegangen Strapazen. Ein weitläufiger Sandstrand und kristallklares Wasser funkelten in all ihrer Pracht auf dem Weg zum Frühstück, wo uns bereits die ersten Bulas entgegengerufen wurden. Das Frühstück war gut und die Hauswelle sah aus der Ferne auch passabel aus. 
Sie war zwar klein, aber sie lief, und das Beste es war niemand draußen! Gut, Letzteres lag daran, dass noch Lowtide (Ebbe) war und das Wasser am Riff maximal Knietief, aber alles in allem sah es sehr vielversprechend aus. Nun musste ich also nur noch auf Hightide (Flut) warten.

Mit Hightide kam leider auch der Wind, zwei Australier und drei Einheimische Kids. Gut, ich gebe zu, es gibt Schlimmeres als sich mit 5 Personen eine Welle zu teilen ;) Es waren zwar nicht perfekte Bedingungen, aber ein guter erster Surf der Lust auf mehr machte.

Nur leider sollte nicht mehr allzuviel nachkommen, da uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung machte und wir in den Genuss kamen den Ausläufer eines Zyklons mitzuerleben. Dieser äußerste sich in erster Linie dadurch, dass es zwei Tage stürmte und insgesamt 4 Tage regnete. Durch den Zyklon konnte ich mich über zukleine Wellen nicht mehr beschweren. Auch hatte ich die Wellen ganz für mich alleine. Allerdings war der Wind so stark, dass die Wellen total verblasen und bumpy waren und damit ein Surf kaum möglich. 

Durch den Sturm und Regen wurde das erkunden der Insel ebenfalls zu einem Abenteuer. Unser Ausflug und Fluchtversuch dem schlechten Wetter zu entkommen und davon zufahren endete im strömenden Regen.  Bei einer Sichtweite von maximal 30 Metern, mussten wir uns schließlich eingestehen, dass Ausflüge bei diesem Wetter einfach keinen Sinn machen, was uns in unserer Bewegung stark einschränkte. Tröstlich ist nur, dass man generell und unabhängig von dem Wetter, auf der einzigen Straße die um die Insel geht, nicht viel sehen kann. Insofern sehen bei Sonnenschein der Dschungel und die einfachen Hütten einfach nur lieblicher aus :) 

Wahrscheinlich erklärt dies auch warum der Rest der Gäste gar kein Interesse hatte das Resort zu verlassen. Diese schienen auch bei jedem Wind und Wetter vollen Spaß an der Bespaßungsmaschinerie respektive dem Animationsprogramm des Resorts zu haben. Vom Aquaaerobik im Pool bis hin zum abendlichen Quiz war alles geboten. Ein Traum...dem wir uns weitläufig entzogen. Ja wir waren richtige Spaßbremsen, was wahrscheinlich daran lag, dass wir im Gegensatz zum überwiegenden Rest der Partygemeinde kein Allinclusive gebucht hatten und somit nicht bereits gegen Vormittag dem großzügigen Alkoholangebot fröhnten. 

Ein echtes Urlaubsgefühl kam daher erst wieder auf, als der Sturm vorübergezogen war, die Sonne sich wieder blicken ließ und die feuchtfröhliche Landschaft in neuem Glanz erstrahlen ließ. Hierdurch waren dann auch wieder alternative outdoor Aktivitäten, wie schnorcheln oder eine Riffwanderung bei Ebbe möglich. 

Ein echtes Highlight am vorletzten Tag und damit ein versöhnlicher Abschluss war der Ausflug nach Cloudbreak. Um 5 Uhr setzte ich mich ins Auto, um ja pünktlich am Abfahrtsort einer Bootsanlegestelle vor Sonaissali Island, südlich von Nadi anzukommen.  Die befürchteten langsamen Laster oder etwaige morgentliche Staus gab es natürlich nicht, so dass ich begleitet von einem wunderschönen Sonnenaufgang viel zu früh am Treffpunkt ankam und mich erstmal ärgerte, nicht eine Stunde länger geschlafen zu haben. Für Fiji Verhältnisse wurden auch relativ pünktlich die Leinen losgemacht und wir stachen mit einer bunten Truppe, bestehend aus 4 Australiern, einem schweizer Pärchen, einem Amerikaner, dem Skipper und mir in See. Das Wetter spielte mit und die Sonne ließ das Festland in einem freundlichen Licht erscheinen und zeigte Fiji von seiner schönen Seite. Vom Boot aus wurde Fiji nun auch landschaftlich den Erzählungen gerecht und zeigte das, was man aus dem Auto heraus schmerzlich die ganze Zeit über vermisst hatte. Schon bald konnten wir in der Ferne die Inseln Tavarua und Namotu erkennen und auch der Judging Tower von Cloudbreak war bereits als kleiner Punkt am Horizont erkennbar und wurde von Minute zu Minute größer, umgeben von einer großen weißen Gischt. 

Als wir den Judging Tower erreichten und ankerten offenbarte Cloudbreak seine volle Pracht und schickte die ersten Setwellen herein. Mein Surferherz ging auf und nun gab es kein halten mehr und ich war von unserem Boot mit der Erste im Wasser und padelte mit einer ordentlich Portion Respekt in den Lineup. Mit 5-7 Fuss war die Welle für ihre Verhältnisse zwar eher klein, ich damit in jedem Fall aber gut bedient und glücklich eine Chance zu bekommen diese Topwelle auch wirklich surfen zu können und nicht nur von außen zu bewundern. 

Vorausgesetzt ich schaffe es mir eine von den begehrten Setwellen zu ergatten... Denn mit circa 30 Personen war Cloudbreak besuchter als erhofft, was im Wesentlichen daran lag, dass sämtliche andern Wellen in der Nähe aufgrund des immer noch starken Windes verblasen waren und sich somit die komplette Surfgemeinde hier versammelt hatte, wo der Wind offshore für günstige Bedinungen sorgte. 

Aber ich war ja schon größere Menschenmassen und damit schlimmeres beim surfen gewohnt und daher guter Dinge und wurde gleich am Anfang beim ersten anpaddeln mit einer kleineren Welle belohnt. 2 1/2 Stunden offenbarte uns Cloudbreak top Bedingungen und untermauerte wieso es eine der besten Wellen der Welt ist, bis der Wind auch hier zustark wurde und die Welle so schnell zumachte, dass jeder weiterer Versuch im Waschgang endete. Wir mühten uns dennoch noch eine Stunde weiter redlich, bis wir schließlich das Einsehen hatten, dass irgenwann auch die schönste Surfsession ein Ende hat und zum Boot zurückpadelten. Erschöpft und glücklich machten mir uns auf den Rückweg und mit einem zufriedenen Lächeln genoss ich die Bootsfahrt zurück, im Gepäck eine traumhafte Surfsession mit zwei phantastischen Setwellen die ewig in meiner Erinnerung bleiben werden. 

Was noch ewig in Erinnerung bleiben wird sind die unzähligen Bulas. Was am Flughafen noch charmant und nett war entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einem inflationären Nervtöter und hat gute Chancen zu unseren persönlichen Unwort des Jahres zu avoncieren. Insofern fiel uns der Abschied von Fiji nicht so schwer und wir stiegen voller Vorfreude in den Flieger nach Samoa. 

"Moce Fidji", "Talofa Samoa"! 


Samoa 6.-12.5.2017

In der Nacht von Samstag auf Sonntag sind wir um 2 Uhr morgens in Apia, Samoa gelandet. Von dort aus dauerte die Anfahrt zu unserem kleinen Resort im Dorf, mit dem lustigen Namen Salamumu ca. 35 Min. 

Nach 20 Min. waren wir bereits in Salamumu angekommen, von der Hauptstraße bogen wir nun Richtung Meer ab, dieser Weg war eine off road Straße mit vielen Schlaglöchern und leichten Nebelschwaden, diese 6 km mit einer Dauer von 15 Min. hatten es echt in sich. Wir waren so froh, dass wir uns vorab ein Shuttle von dem Resort organisiert haben. Denn wenn wir in einem Taxi gegessen hätten - da waren wir uns beide einig - hätten wir wahrscheinlich eine kleine Panikattacke bekommen, denn dieser Anfahrtsweg war mehr als zweifelhaft. Hinzu kam noch, dass es wirklich stockdunkel war, denn selbstverständlich gibt es dort keine Straßenbeleuchtung, auch das Resort war nicht sonderlich viel beleuchtet, somit konnten wir bei unserer Ankunft, Dinge nur erahnen und vielen müde in unser Bett. 

Als wir am nächsten Morgen mit einer traumhaften Aussicht aufwachten, war alles vergessen. Unter Palmen, mit weißem Sandstrand, blau-türkiser und kristallklarer Ozean an einer rauen Bucht aus schwarzem Vulkangestein. In den Vulkangestein war ein natürlicher Infinity Pool eingearbeitet, gefüllt mit Meerwasser. Dieser musste natürlich gleich von uns getestet werden. 
Zu diesem Zeitpunkt waren wir im Resort, dass nur aus 10 Bungalows besteht, mit einer deutschen Studentin die einzigen Gäste. Was will man mehr, allein im Paradies ohne Touristen! 
Gegen Mittag reiste ein weiteres Pärchen an, auch Deutsche. Renate und Bernhard aus Kaiserslautern. Man kam ins Gespräch und schnell merkte man, das man absolut auf einer Wellenlänger ist auch wenn die beiden einige Jahre älter sind als wir. Somit war klar, zum Abendessen gibt es einen gemeinsamen Tisch 'The German Table', wir fünf hatten uns so viel zu erzählen, das der erste Abend schnell verging. 

Da wir glücklicherweise wieder eine Hauswelle vor der Tür hatten, war Uli am Vormittag surfen, dann waren wir ein wenig schnorcheln, bzw. eigentliche brauchte man gar kein Equipment dafür, da man sich nur ins Meer stellen brauchte und man alle Fische so gesehen hat. So kristallklares Meer hatten wir noch nicht einmal auf den Malediven. 
Alle Vorzeichen für einen guten Swell in einer anderen Bucht standen für den Nachmittag gut. Ein Brasilianischer Surfguide von unserer Unterkunft und zwei Einheimischen fuhren mit uns für 3 Stunden auf das offene Meer hinaus, zu einer Welle mit dem Namen Wakas, in der Bucht des Coconut Beach Club. Ich blieb mit dem Skipper an Board und Uli ging mit den anderen beiden raus in die Welle, die ca. 7-8 Fuß hoch war und  größtenteils getubed hat. Ein großes Surferlebnis und alle drei kamen happy aus dem Wasser. 
Am Abend hatten Renate und Bernhard ein romantisches Dinner, für das extra groß aufgekocht wurde, auf der Terrasse des exklusivsten Bungalows. Denn Bernhard hat seinen 60. Geburtstag gefeiert. Die beiden haben uns eingeladen, zu ihnen zu stoßen zum Dessert und Vino. Auch dieser Abend war mehr als gesellig, da wir uns gegenseitig so viel zu erzählen hatten. Die zwei sind genauso Weltenbummler wie wir. 

Da wir uns so gut miteinander verstanden, hatten wir beschlossen, dass wir nach dem Frühstück den Tag gemeinsam verbringen und einen Ausflug über die Insel machen. 
Somit brauchten wir nur einen Mietwagen und schonten ein bisschen die Umwelt :-)
Die ersten 2 Tage hatten wir strahlenden Sonnenschein, aber an diesem Tag war es bewölkt mit Regen Vorhersage. 
Wir entschieden uns, dass wir uns auf der Hauptstraße Richtung Osten treiben lassen. 
Auf der Insel gibt es sehr, sehr viele Wasserfälle und sehr, sehr viele Kirchen. Also war eins unserer ersten Ziele eine Kirche, die wir per Zufall auswählten und besichtigten. Als zweites fuhren wir einen der größten Wasserfälle an, die 'Sapoaga Waterfalls'. Von einer tollen Aussichtsplattform, quasi aus dem Garten einer Einheimischen, hatten wir eine gute Sicht auf die herabstürzenden Wassermassen. Unser nächstes Ziel war der 'Tu Sua Ocean Trench' ein tiefes und begrüntes Erdloch, wie ein Krater, gefüllt mit blauem Meerwasser. Von oben am Rand stehend sah es schon beeindruckend schön aus, aber von unten aus dem Loch heraus war es noch viel beeindruckender, denn durch den Abstieg einer langen und steilen Holzleiter, war es den Touristen erlaubt darin zu baden. 
Wir waren uns alle einig, dass wir in so etwas Schönem, von der Natur gegeben, zuvor  noch nicht gebadet haben. wow wow wow und erfrischend zugleich! 
Danach musste dringen etwas zum Lunchen angefahren werden, da wir alle hungrig wie die Löwen waren. Nicht weit entfernt steuerten wir das Sea Breeze an, was sich als eine gute Wahl herausstellte und dann fing es in Strömen an zu regnen, was für ein Timing! 
Nach der Stärkung am späten Mittag umrundeten wir die Insel auf der östlichen Seite und fuhren über das Inselinnere zurück nach Salamumu. Nachdem Abendessen saßen wir noch gemütlich mit einigen Bieren und Vinos zusammen und ließen den tollen Tag Revue passieren. Auf Samoa ist alles sehr gepflegt, insbesondere die Gärten und Straßenränder sind schön angelegt und die Farbenpracht, die in der Sonne besonders zur Geltung kommt, stimmt einen per se fröhlich. Die Samoaner sind unglaublich liebenswürdige, aufmerksame, freundliche, hilfsbereite und lustige Menschen, die gefühlt immer Lächeln und einem immer zu winken, dass einem selber ein tolles Gefühl gibt und man sich fragt, warum man diese Dinge selbst immer nur dann tut wenn es andere machen und sich nicht zuerst so verhält? Diese Beschreibung trifft auch auf das Personal in unserer Unterkunft zu, sie tragen zu einem großen Wohlfühlfaktor bei! 
Da uns einige Dinge während unserem Ausflug aufgefallen waren, wie z.B. das alle Jungen und Männer in der Abenddämmerung, als wir auf dem Heimweg waren, mit weißen T-Shirts bzw. weißen Oberteilen gekleidet am Straßenrand standen. Einer unser lieben Kellner erklärte uns, dass sie sozusagen Wache halten während die Frauen und Kinder in ihrem jeweiligen Dorf, in der Kirche zur Abendandacht gehen. Generell trägt man in der Sonntagskirche weiße Kleidung und somit auch zur Wache. Wir tauschten uns zu einigen Dingen mit ihm aus und waren auch sehr interessiert an seinem Leben und seiner Geschichte. Nun ja, erst wan man wirklich mit Menschen spricht und an ihnen interessiert ist, kann man manchmal helfen. Seine persönliche Geschichte hat uns alle sehr berührt und in dem Moment sehr betroffen gemacht insgesamt war alles sehr emotional. Zum Glück waren wir die letzten Gäste die an der Bar saßen, ohne das Management und anderes Personal. Somit haben Renate und Bernhard spontan entschieden, ihm finanziell unter die Arme zu greifen. Unser lieber Kellner, dessen Namen wir hier nicht nennen möchten, wollte dies nicht wirklich annehmen und es hat ihn zu Tränen gerührt .... und uns auch. Denn er ist derjenige der sich plötzlich um seine Schwägerin mit seinen vier Nichten und Neffen kümmern muss, weil sein älter Bruder sich mehr oder weniger aus dem Staub gemacht hat. Vorab hatte er uns noch erzählt, dass es 1-2 Mal im Jahr vorkommt, dass er seinen monatlichen Lohn nicht bekommt, wenn nicht genug Gäste da waren. 
Wenn man so etwas hört, weiß man erst wieder wie gut es einem geht und fragt sich warum in Deutschland alle immer unzufrieden sind? 
Arbeiten gehen und einfach mal kein Geld bekommen... wow. Aber sie arbeiten dort trotzdem weiter, da es nicht genug Alternativen gibt. Von allem total berührt sind wir dann nachdenklich ins Bett gegangen. 

Daraufhin haben Uli und ich uns entschieden, dass wir diesen 4 Kindern jeweils für 1 Jahr das Schulgeld bezahlen möchten, denn es gibt nichts Besseres, als zu wissen, dass man genau diesem einem tollen Menschen und seiner Familie helfen kann. Und genau das hat uns mehr als glücklich gemacht! 

Nachdem Renate und Bernhard leider abgereist waren, haben wir uns ein Auto geliehen, um uns die Hauptstadt Apia anzugucken. Wie so oft steht und fällt alles mit dem Wetter, aufgrund des Regens ist das Kulturprogramm der Einheimischen ausgefallen und wir sind wieder zurück gefahren, da Apia selbst, uns nicht ganz überzeugt hat. 

Fazit zu Samoa: Fantastische Insel, hier hat einfach alles gepasst und es gehört jetzt zu unseren hot spots unserer bereits bereisten Ziele. 


Neuseeland 13.5.-1.6.2017

Auckland 13. Mai: Ankunft um 0:30 Uhr, zu Fuss sind wir mit unserem ganzen Gepäck in das nächste Airport Hotel gelaufen und haben uns für ein paar Stunden auf's Ohr gelegt. Nach einem Frühstück bei unserem Nachbarn McDonalds, haben wir uns von dem Unternehmen abholen lassen bei dem wir einen 7m langen Campervan gemietet hatten, mit dem wir bis Ende Mai über die Nordinsel Neuseelands düsen.

Nach einer 1,5 stündigen Vertragsabwicklung und anschließender Einweisung, konnte es los gehen. Wir, zum ersten Mal Camping-Urlaub und dann noch mit so einem riesen Gefährt unterwegs. Das konnte ja was werden... Nun stellte sich die Frage, da sich Auckland ziemlich im Norden befindet, fahren wir zur erst rechts, also westlich oder links, östlich die Insel entlang runter. Nachdem wir das Wetter für die kommende Tage gecheckt hatten, viel die Entscheidung auf die westliche Seite und somit war unser erstes Ziel, Reglan. Ein beschauliches Surfer Örtchen, genau genommen, der beste Spot in Neuseeland zum Surfen. Uli bekam selbstverständlich noch seinen ersehnten Abendsurf und dann steuerten wir unseren ersten Campingplatz an, der praktischer Weise direkt im Ort liegt und man von dort aus alles gut erreichen kann. 
Tja, und dann bekamen wir zum Einstieg gleich das volle Camperprogramm: Matschiger Platz, nicht wirklich saubere Einrichtungen und das Schlimmste, es waren nur 6 Grad! Trotz kleinem Heizlüfter war es in unserem Camper nicht wirklich warm. Die Toiletten und Duschen waren eher offen gestaltet und deshalb arschkalt! Ich dachte mir nur, oh mein Gott, dass kann ja was werden! Haben wir uns das wirklich gut überlegt im Herbst, fast Winter in NZ zu campen?

Irgendwo im Nirgendwo 14. Mai: den Tag über haben wir noch in Reglan verbracht und kamen gar nicht aus dem Staunen heraus, denn die Neuseeländern tragen bei 10-12 Grad immer noch kurze Hosen, Tshirts und Flip Flops. Wir hatten alles an, was möglich war. Sind WIR so verweichlicht oder lag es daran, dass wir vor ein paar Tagen noch 30 Grad hatten? Zur Abenddämmerung machten wir uns auf den Weg zu unserem nächsten Campingplatz, 15 km südlich von Reglan. Nach nur wenigen Minuten, wurde die asphaltierte Straße zu einer Off-Road Straße, kurvenreich und eng, und zwar so eng, dass man die ganze Zeit betete, dass uns bitte kein Auto entgegen kommt und ein Campervan schon gar nicht, denn Manövriermöglichkeiten gab es keine. Es folgten 12 weitere km durch den Wald und man kann nicht behaupten, dass es nicht gruselig war.  Am Ziel angekommen, wir waren quasi die einzigen Gäste, irgendwo im Nirgendwo, kalt, stockdunkel und natürlich keinen Empfang, weder Handynetz noch WiFi. Creepy!

Irgendwo im Nirgendwo und Urenui 15. Mai: Der nächste Morgen entschädigte dafür um so mehr, wunderschöne Landschaft. Der Campingplatz lag zwischen Hügeln, direkt an einem Fluss. Nun sah alles ganz freundlich aus und nichts war mehr creepy. Der Besitzer wies uns auf einem schönen Wanderweg hin, der auf die Hügel führte und von dort aus könne man das Meer sehen. Nach unserem morgendlichen wärmenden Tee, holten wir die brandneuen Wanderschuhe hervor, die wir bis dato noch nicht an den Füßen getragen hatten, sondern immer nur im Rucksack und machten uns auf den Weg. Zuerst über den plätschernden Fluss, die Hügel hinauf und man sah endlos weite grüne Weiden mit Schafen, Kühen und Rinder. Der Wind rauschte leise über die Gräser, die super frische Luft musste man unbedingt ganz tief einatmen und überall diese himmlische Ruhe .... ja, wir sind in Neuseeland und es ist genauso wie man es sich vorgestellt hat, nur noch viel viel schöner. Das Auenland :-) 
Wir hatten über eine Glühwürmchenhöhle gelesen und da diese auf unserem Weg lag, sollte dieses Ereignis unser Tagesausflug werden. Das 'Waitomo Cave Village'. 
Die Führung dauerte ca. 1h und es waren max. 20 Personen in einer Gruppe. 
Es handelt sich um eine große Höhle, die immer noch im Besitz der Maoris (Ureinwohner Neuseelands) ist und somit auch die Gruppenführer Maoris sind.
Zu erst führt ein schmaler Weg durch die Höhle umgeben mit vielen Stalaktiten, bis man zu einem Gewölbe gelangt, was auch den Namen Kirche trägt. An dieser Stelle ist die Höhle am höchsten und gibt einen einzigartigen Klang wieder. Es wurde uns gesagt, dass hier einige Weltstars für einen kleinen Kreis an Zuschauen schon Konzerte gegeben haben oder Tonaufnahmen stattgefunden haben. Durch eine gesangliche Darbietung unseres Führers, konnte wir in den Genuss eines einzigartigen Klangeffekts kommen. Von dort aus ging es zu einem nächsten Gewölbe, hier sollten wir Tausende von Glühwürmchen bestaunen dürfen.
Um dieses Naturereignis lange und gut zu erhalten, wurden entsprechende Verhaltensregeln auferlegt. Keine Fotos, nicht sprechen und absolut ruhig sein. Wir fanden das großartig. Denn genauso sollte es überall sein, wenn man ein einzigartiges Naturschauspiel wirklich genießen möchte. (Im Vergleich viel uns dazu sofort die blaue Grotte auf Capri ein, wirklich schade was die Italiener damit gemacht haben!)
Wir stiegen alle in ein kleines Boot ein, welches von unserem Führer über herabhängende Seile über uns gesteuerte wurde. Und da sah man sie, Tausende Lichter, leicht blau schimmernd an der Decke. Wahnsinn und wunderschön. Man konnte es wirklich genießen, da jeder total ruhig war. Ein traumhaftes und einmaliges Erlebnis. wow wow wow! (Ich werde eine Postkarte fotografieren, damit wir auch ein Bild für unseren Blog von diesem Schauspiel haben).
Am Abend erreichten wir das Örtchen Urenui, am mittleren Ostküstenabschnitt gelegen. Sehr schön angelegter Campingplatz, direkt am Meer und wir waren die einzigen Camper mit Wohnmobil :-)

New Plymouth 16. Mai: 
Heute wollten wir den Landzipfel des Mount Taranaki umrunden. Seit wir Auckland verlassen hatten, leuchtetet ab und zu mal eine Lampe im Armaturenbrett auf. Als wir aber an diesem Tag uns auf den Weg machten, leuchtete sie kontinuierlich. Laut Fahrzeughandbuch hies es Motorschaden und man sollte umgehend eine Werkstatt aufsuchen. Werkstatt Nr. 1 verwies uns an eine andere nahe gelegene, die mit unserem Vermietungsunternehmen kooperiert. In Werkstatt Nr. 2 angekommen, die sehr hilfsbereit und freundlich waren, uns aber nicht weiterhelfen konnten, da sie nur die Vans von Mercedes durchchecken können, 
gaben uns die Adresse der nächsten VW Werkstatt. Zum Glück waren wir kurz vor New Plymouth, einer etwas größeren Stadt und VW war somit auch nicht weit. Dort wartete man bereits auf uns, da Werstatt Nr. 2 uns angekündigt hat. Inzwischen war es Mittag und alle Mechaniker in der Mittagspause. So wurde uns vorgeschlagen, wir sollten uns das Städtchen angucken und in 2 Stunden wieder kommen, bis dahin hätte man alles geprüft und man wüsste mehr. New Plymouth stellte sich als sehr ansehnlich aber auch etwas verschlafen heraus. Wir vertrieben uns die Zeit mit bummeln und einem Besuch im Museum 'Puke Anakri', das die Geschichte Neuseelands veranschaulichte. 
Zurück in der VW Service Werkstatt, mussten wir noch etwas warten, da sich noch klärte, ob der Wagen über Nacht repariert werden sollte oder nicht. Nach Rücksprache mit unserer Vermietungsfirma, hieß es weiterfahren und keine Reparatur durchführen, da die Kosten nicht unerheblich waren. Zumindest so lange, bis die Lampe wieder aufleuchtet und zwar in rot und nicht mehr orange. Also machten wir uns auf den Weg weiter nach Opunake, einem kleinen Surferörtchen. Dies wirkte aber sehr verschlafen und es lief keine Welle, somit entschieden wir uns weiterzufahren, in der Hoffnung, dass in der nächsten Bucht mehr läuft. Hier wurde es dann noch richtig abenteuerlich, um Uli einen Surf zu ermöglichen. Denn manche Wellen findet man nur, wenn man wie ein kleines Trüffelschwein ist, immer auf der Suche. Und wir hatten Glück, vier einsame Autos am Straßenrand an einer Kuhweide, also privates Gelände. Aber mit kleinen Hilfen bereits so präpariert, dass der Weidezaun ohne Hindernisse überwunden werden kann und das Land unbefugt betreten werden kann. Nun folgte ein 20-minütiger Fussmarsch über endlos scheinend, hügelige und weite Weiden, bis zu einer Klippe. Der Anblick war traumhaft schön, zumal nun auch die Wolken um den Mount Taranaki verzogen waren und er sich in all seiner Schönheit mit Schnee bedeckter Spitze zeigte. Und da war sie wieder, diese Ruhe im Einklang mit der Natur. Herrlich. Uli stieg den Berg hinab um die letzten schönen Abendwellen mit nur 4 weiteren Surfern zu genießen. Ein echter Geheimtipp, die 'Green Maddows'.

Kai Iwi Beach, Hokio Beach u. Pekerua Bay 17. - 18. Mai: übernachtet hatten wir in Kai Iwi Beach, wo wir am Abend unser Abendessen (Wein, Baguette, Käse und Salami) zusammen mit den Campingstühlen und Campingtisch auf eine kleine Anhöhe mit Meerblick geschleppt hatten, um die letzten Sonnenstrahlen des Tages zu erhaschen. 
Tagsüber machten wir einen stop over in Hokio Beach und in der Pekerua Bay. Dort legten wir an einer kleinen Landzunge einen Surfstop ein. Die Bucht war ziemlich rau und steinig, dass sogar das Leash vom Board gerissen ist. Während Uli im Wasser war, machte ich mich auf eine Wanderung entlang der Bucht und Klippen. Als ich um den äußeren Zipfel der Bucht herum war, bemerkte ich in der Ferne jemand mit Board unter dem Arm auf dem Wanderweg. Nach einiger Beobachtung, war klar, da gibt es mal wieder einen geheimen Spot der Locals. Ich drehte um, holte Erkundigungen bei einem Surfer der mir entgegen kam ein und dann holte ich schnurstracks meinen Mann aus dem Wasser und teilte ihm den geheimen Spot mit. So liefen wir gemeinsam über Stock und Stein ca. 25 Min. zu dem besagten Spot. Ich, total warm angezogen, es waren ja nur 14 Grad, und Uli klitschnass in seinem Wetsuite und Booties.... was man als Surfer nicht alles so macht, um eine Welle zu reiten! 
Dort angekommen, schien die Welle riesengroß! Bereits gebrochene Boards lagen am Strand, nun wirkte es eher etwas gefährlich. 
Nach 2h traten wir in der Dämmerung den Rückweg an. Zum Glück war alles ganz geblieben. Den nächsten Tag wollten wir in Wellington verbringen, so fuhren wir den Campingplatz, 10km vor der Stadt an, da wir gelesen hatten, dass man von dort direkt mit dem Bus nach Downtown fahren kann, dass war natürlich optimal. Vorab fuhren wir noch durch das Örtchen, Plimmerton, was sich als sehr hübsches und gefühlt wohlhabendes kleines Städtchen am Meer herausstellte. Viele sehr schöne Häuser an der Beachfront.

Wellington 19. Mai: wir standen zeitig auf, damit wir den City Trip entspannt gestalten konnten. Der Bus hielt tatsächlich vor der Tür und in nur 20 Min. waren wir in Wellington Down Town. Unsere erste Station sollte das 'Te Papa' (Museum of New Zealand) sein, was uns mehrfach nahegelegt wurde. Das Museum befasste sich mit der Geschichte Neuseelands, den Maoris und den westlichen Einwanderern und insbesondere mit dem 1. Weltkrieg, was sehr interessant war. Nach 2,5h im Museum schlenderten wir entlang der Marina Bay und liesen uns bei einem Snack am Pier die Sonne ins Gesicht scheinen. Anschließend fuhren wir mit der Cable Car auf einen Hügel, um die Aussicht über die Stadt zu genießen. Der angrenzende Botanische Garten, mit dem Rosengarten lud zum spazieren gehen ein. Nach der Rückfahrt mit dem Cable Car bummelten wir durch die Stadt und besichtigten noch das Tattoo Museum und die polynesischen Tattoowierkünste, was sich leider eher als Flop herausstellte und man sich diese Station hätte sparen können. Danach liefen wir die Cuba Street entlang, dort folgt ein Restaurant dem nächsten. Doch wir entschieden uns für ein Sundowner Bier am Pier. Für das Abendessen hatten wir uns 'The green men' ausgeguckt, hier genießen sowohl Locals, als auch Touristen ihren Feierabend. Und es gab großartige Neuseeländische Steaks :-) 
Im Anschluss gingen wir zurück zur Pier, denn dort fand eine Light Show statt, die wir uns noch ein wenig anschauten. 
Wellington ist eine hübsche Stadt und wir fanden es durchaus wert, sie für einen Tag anzuschauen. 

Napier 20. - 21. Mai: wir hatten uns überlegt von Wellington bis Napier, Ostküste, in einem hoch zu fahren. Somit kamen wir erst am Nachmittag in Napier an. Da es täglich gegen 18 Uhr dunkel wurde, blieb uns nicht mehr viel Zeit. Deshalb fuhren wir gleich auf eine Aussichtspunkt oberhalb von Napier, um das Stadtpanorama zu genießen. Im Anschluss schlenderten wir kurz durch die Kleinstadt, die sehr berühmt für ihre Art Deco Architektur ist. Aber es war definitiv zu kalt, um sich lange draußen aufzuhalten! An diesem Wochenende waren es tagsüber nur 6 Grad und nachts sogar nur 1 Grad. Deshalb suchten wir uns schnell ein Restaurant, um uns aufzuwärmen. Es ging zum Indonesier und das Essen endete in einem kulinarischen Eventessen. Wir hatten mindestens 25 kleine Schüsselchen auf dem Tisch stehen. Die anschließende Nacht im Van war wirklich kalt und wir schliefen zum ersten Mal mit Mützen.
Der nächste Tag, Uli's 40. Geburtstag! Selbstverständlich gab es einen Schokoladenkuchen mit Kerzen zum auspusten :-) Napier hat viele kleine coole Cafés und wir startetet dort mit einem ausgiebigen Frühstück in unseren Tag. Danach durfte Uli sich ein Geburtstagsgeschenk aussuchen und wir besichtigten das New Zealand Aquarium.
Da uns in Napier nichts weiter hielt und leider kein Swell war und somit auch kein Surf, fuhren wir am Nachmittag ins Landesinnere zum Lake Taupo. Dort angekommen ließen wir den Tag mit einem tollen Geburtstags-Abendessen ausklingen. (Eines unserer besten Dinner in NZ) 

Lake Taupo 22. Mai: da wir unsere Reisepläne immer an die Wetterbedingungen anpassten, sollte heute beim Lake Taupo strahlender Sonnenschein sein und wir hatten perfektes Foto- und Ausflugswetter. Zuerst fuhren wir einen etwas höher gelegenen Panoramapunkt an, um beste Sicht auf den Lake Taupo zu haben, der an seiner Südspitze von einer schneebedeckten Bergkette umsäumt war. Mit der Landschaft drum herum, die bereits in all den Farben ihrer Herbstpracht glänzte, ergab dies ein tolles Bild. Der nächste Stop war ein Fluss aus dem Nebelschwaden empor stiegen, das  sah im Morgenlicht wirklich magisch aus! Danach folgte ein reißender Fluss mit einem Wasserfall und dann fuhren wir zu unserem Haupttagesausflugsziel, dem 'Wai-o-Tapu Wonderland'. Ein Wanderweg der durch eine Schwefelgegend führt und man konnte hier Naturereignisse wie den aktiven Lady Knox Geyser, den Champagner Pool, Davils Bath und vieles anderes angucken. Der Geruch war streng und machten einen etwas malat. 
Nach dem Rückweg lud der Lake Taupo für einen Spaziergang ein und am Abend nahmen wir ein Bad in den 'Hot Pools'. Draußen waren gerade mal 6 Grad, die Pools sind im Freien und haben eine Temperatur von 27 und 40 Grad. Danach konnte man sehr gut schlafen! 

....... to be continued .... es fehlt noch ganz viel und wir kommen nicht hinterher die ganzen Erlebnisse in Worte zu fassen....

Tahiti + Moorea 1.-5.6.2017

Am 1. Juni flogen wir am Nachmittag nach Papeete, Tahiti los und kamen am 31. Mai spät abends an. Zum ersten Mal haben wir die Datumsgrenze überflogen, da muss man höllisch bei den Buchungen für Hotels und Mietwagen aufpassen. Bei uns hat alles bestens geklappt und unser Mietwagen stand um 23:30 Uhr für uns direkt am Flughafen bereit. Bei deutschen Seglern hat es nicht geklappt, die Buchung war für den 1. Juni ausgestellt und es standen zu so später Stunde keine Mietwagen mehr zur Verfügung. Da unser Wagen durch das Gepäck komplett voll war, konnten wir die beiden leider nicht mitnehmen und in einem Hotel absetzen. Um 1:30 Uhr in der Nacht erreichten wir unsere Unterkunft in der Nähe von Teahupoo im Südosten der Insel. Es gab nur einen Bungalow in dem Licht brannte und der Schlüssel steckte, also nahmen wir diesen. Wir wohnten bei Warren und Karine mit Ihrem Kindern und Hunden in einem der 3 Bungalows, die sie in ihrem Garten errichtet haben. Um uns Tahiti an zu schauen hatten wir genau genommen nur einen Tag. Also fuhren wir den nächsten Morgen zu erst zum  kleinen Supermarkt, dessen Auswahl nicht groß war und versorgten uns mit etwas essbaren. Damit fuhren wir zum Strand mit Blick auf die weltberühmte Welle Teahupoo. Wir beschlossen, dass wir erst ein bisschen über die Insel fahren und am Nachmittag wieder zurückkommen, damit Uli einmal auf diese Welle kann, die soweit draußen ist, dass man ca. 20 Min. raus paddeln muss. 

Zuerst fuhren wir auf einen Berg und Aussichtspunkt in der Mitte der kleineren angrenzenden Insel. Leider war die Sicht nicht ganz so gut, da es etwas diesig war. 
Von dort aus fuhren wir bis an das Ende der Straße im Nordosten der kleinen Insel. Von dort hatte man einen tollen Blick auf die begrünte Bergkulisse beider Inseln.
Auf dem Rückweg wollten wir noch einen Abstecher im Paul Gauguin Museum machen, mussten dann aber leider feststellen, dass es aufgrund von Renovierungsarbeiten geschlossen war. 
Auf dem Weg dorthin entdeckten wir einen Carrefour. Dort gibt es ja wirklich alles und man fühlte sich wie in Frankreich, also kauften wir uns dort ein paar Leckereien bevor es zurück nach Teahupoo ging. 
Am Nachmittag paddelte Uli raus zur Welle, die eine angenehme Höhe hatte und Kopf hoch war und erfüllte sich damit einen Traum! 
Am nächsten Tag fuhren wir in die Hauptstadt Papeete, um von dort aus mit der Autofähre nach Moorea zu gelangen.
Zum Glück hatten wir die Tickets vorab online gebucht, da die Plätze für Fahrzeuge sehr begrenzt waren und aufgrund des Pfingstwochenendes alles schon ziemlich ausgebucht war. 
Moorea liegt Nordwestlich von Tahiti und ist atemberaubend schön. Alleine die Anfahrt mit der Fähre ergab ein wunderschönes Panorama der Insel die aus begrünten Bergen besteht, es lässt einem den Atem stocken und man weiß jetzt schon das die nächsten Tage wunderschön werden. 
Zu unserer Unterkunft dauerte es ca. 40 Min. Sie lag genau auf der anderen Seite der Insel. Ein koloniales Strandhaus mit wunderschönen Bungalows herum und auf der Westseite gelegen, so dass wir jeden Abend einen farbintensiven und kitschigen Sonnenuntergang genießen durften. 
Nachdem wir angekommen waren fuhr Uli noch los, um zu checken ob außer Hapiti noch irgendwo eine Welle läuft, kam aber nach 1,5 Stunden ziemlich enttäuscht wieder. Ich gab mich absolut zufrieden, indem ich in dieser Traumlocation einfach nichts tat, außer zu genießen. Nichts anderes tat ich den nächsten Tag auch. Während Uli von 7:00 - 12:00 Uhr mit einem Local und seinem Boot draußen im Meer zum Surfen war (Haapiti), chillte ich in unserer Unterkunft und am Strand. Außerdem genoss ich ein laaaanges Frühstück. Ich glaube, ich habe noch nie 2 Stunden alleine gefrühstückt und schon gar nicht mit so einer Aussicht. Für was man auf so einer langen Reise endlich mal Zeit hat! 
Mein neuer Happy Place! 
Da wir am nächsten Tag unseren ersten Hochzeitstag hatten, wollte ich, dass wir etwas Besonderes machen und war selbst auf Moorea ein wenig in meinem Event-Element :-) Von mehreren Angeboten hatte ich uns zwei Plätze auf einem kleinen privaten Boot reservieren lassen mit insgesamt nur acht zu vergebenen Plätzen. Wir sollten mit Stachelrochen, Haien und bunten Fischen schwimmen und mittags ein BBQ im flachen und kristallklaren Wasser haben. Der Ausflug sollte den ganzen Tag dauern. Ich dachte, perfekt, jetzt muss es nur noch Uli zusagen. Allerdings wollte der Anbieter der Tour bis 12 Uhr unsere Plätze bestätigt haben. Ich saß in freudiger Erwartung am Strand, als er endlich kurz vor 12 Uhr zurück kam und mir mit einem breiten Grinsen mitteilte, dass sein Surf so gut war und er deshalb das Boot zusammen mit dem Einheimischen der ihn raus fährt, wieder für den nächsten Vormittag gemietet hat. Als ich ihm dann meine Pläne für den morgigen Tag mitteilte, gingen seine Mundwinkel nach unten und seine Freude hielt sich optisch in Grenzen. Als ich meinte, dass ich unseren ersten Hochzeitstag dann alleine auf der Bootstour verbringe, überlegte er kurz und sagte: Ok, dann komme ich mit und sage dem anderen uns zu liebe ab. Das war leider nicht mit dem Enthusiasmus wie ich es mir erhofft hatte, aber immerhin er war dabei und sagte dann, dass er nicht an den Hochzeitstag gedacht hat. Männer! 
Am nächsten Tag wurden wir zusammen mit einem anderen Pärchen aus unserer Unterkunft abgeholt und zum Boot gebracht, was in der Cooks Bay vor Anker lag. Eine der beiden spitzen Buchten, die auf der Nordseite in das Inselinnere ragen. Unsere beiden Skipper, einer ein Local von der Insel und ein Franzose machten von Anfang an einen super Eindruck. Während wir noch auf die letzten Mitfahrer warteten, schwammen schon die ersten Haie um unser Boot herum. Ein paar 2-3 Meter Haie die gutsichtbar in dem dunkelgrünen Wasser waren. Zum ersten Mal WOW! Die Skipper meinten wir können ruhig ins Wasser gehen... die tuen nichts, die Haie hier sind alle ganz lieb und haben Angst vor einem. Wenn man aber nicht mit Haien aufgewachsen ist, ist das nicht ganz so einfach. Auf diese Ansage hin, war Uli Feuer und Flamme und wollte sofort ins Wasser, aber ich hatte zu viel Angst um ihn und war damit nicht einverstanden.  Nachdem wir anderen eher skeptisch waren. Sprang einer von ihnen ins Wasser um uns zu demonstrieren, dass es überhaupt nicht schlimm ist. Darauf hin sprang Uli hinterher und die Haie schwammen zum Glück weg oder hielten genug Abstand. 
Dann kamen endlich die letzten Mitfahrer, drei französisch sprechende junge und sehr westlich orientierte Tunesier. Und wir waren zusammen mit dem ausschließlich französisch sprechenden Paar komplett. Es konnte los gehen. Wir fuhren aus der Bucht heraus und der Anblick vom Meer auf die Insel war schon wieder Breathtaking! Das zweite Mal WOW! Dieses Farbzusammenspiel der Grüntöne der Insel mit den Blautönen des Meeres. Wahnsinn. 
Dann musste ein Freiwilliger her, bzw. Uli wurde einfach ausgesucht, denn es sollte uns Touristen gezeigt werden, wie man eine Kokosnuss von der äußeren Schale befreit und wie man sie anschließend öffnet. Allerdings nur mit einem Stock und nicht mit einer Machete, wie man es vermuten würde. Da diese Aufgabe ziemlich schweißtreibend sein kann, wurde Uli von einem der Tunesier abgelöst. Nach getaner Arbeit von drei geöffneten Kokosnüssen gab es für uns zuerst das erfrischende Kokuswasser, dann leckere Kokusschnitzen und ein Teil des Kokosnussfleisch wurde geraspelt, um frische Bananenstückchen darin zu wälzen. Köstlich! Unsere Gruppe passte super zusammen und es war eine tolle Stimmung an Bord, die sich durch den ganzen Tag zog. Irgendwann hatte man dann auch das Gefühl, dass man sich versteht auch wenn man unterschiedliche Sprachen sprach. 
Rundherum um Moorea ist im Abstand von ca. 500 m ein Riff vorgelagert, deshalb ist das Wasser weiter draußen türkis und flach und in den zwei großen Buchten bis zu 15 m tief und dunkelgrün. Als wir aus der Bucht rausfuhren und in das flache Wasser gelangten, ging ein Skipper ca. 5 Min. tauchen und kam mit 2 riesigen Muscheln (so große haben wir zuvor noch nie im Meer gesehen) wieder. Die Muscheln dienten zur Veranschaulichung für unsere kleine Lesson&Learn wie wichtig diese Tiere für das Ökosystem im Ozean sind. Danach kamen die Muscheln selbstverständlich zurück ins Wasser. Wir schipperten in dem flachen Gewässer weiter, entlang der Küste und bestaunten die Häuser, die man sich nie leisten kann. Jetzt war Cocktail Time angesagt, Tahiti Rum gemischt mit einem speziellem Fruchtsaft, klar, um 11 Uhr Vormittags kann man ausnahmsweise mal mit den harten Sachen anfangen. Nachdem nur uns Deutschen schon morgens um 9:00 Uhr das erste Bier angeboten wurde. (Ja ja, "the Germans and their beer"), was wir aber dankend ablehnten. Dann hielten wir zum ersten Mal an einer Stelle wo einige Haie und Stingrays sich tummeln. Das war das dritte Mal WOW! Der Ozean total klar mit bester Sicht, so dass man schon vom Boot aus alle bunten Fische, Haie und Stachelrochen sah. Wir trauten uns und sprangen ins Wasser! Nachdem ich von Haien und Stingrays in dem 5 m tiefen Wasser eingerkeist war hatte ich genug und ging wieder auf das Boot. Uli dagegen war gar nicht mehr aus dem Wasser zu bekommen. Spätestens ab jetzt war alles vergessen, dass er auf Surfen verzichtet hat, denn dass Erlebnis war einmalig schön. Nach einer halben Stunden schipperten wir weiter Richtung Coco Beach, eine sehr kleine vorgelagerte Insel, von der aus man größtenteils nach Moorea laufen kann, da das Wasser so flach ist. Dort gingen wir vor Anker, stellten Tisch und Stühle ins Wasser und unsere Skipper bereiteten alles für uns Water BBQ vor. Auch hier schwamm der ein oder andere Stachelrochen oder Hai vorbei. An dieser Stelle zum vierten Mal WOW! Außer das diese Idee an Pfingsten viele andere auch hatten und es ein bisschen crowded war und wir einige Doppelbeschallungen von Musik ertragen mussten. Aber halb so schlimm, crowded heißt in Europa ja immer noch was anderes :-) Das Essen war super lecker: gegrilltes Hähnchen, Rind und Fisch mit Pasta, Baguette, Bier, Vino und viel frischem Obst. Außerdem gab es noch eine typische polynesische Zubereitung. Kleine rohe Tunfischstücke (dunkel rot) in Kokosmilch mit Frühlingszwiebeln und Tomaten. Sensationell gut, unbedingt nachmachen!
Am Nachmittag packten wir alles zusammen, die Teller und Becher wurden einmal kurz im Meer abgespült und den Grill reinigt man mit den Fasern der äußeren Schicht der Kokosnuss. 
Bevor der Tag und dieser schöne Ausflug sich dem Ende zuneigte hielten wir ein letztes Mal an einer Bucht zum schnorcheln, wo es besonders viele Haie und Stachelrochen gibt. Kaum dort angekommen und geankert, schwammen mind. 10 Haie um unser Boot rum, die wie immer sehr gut sichtbar aufgrund des klaren Ozeans waren. Während ich noch die Haie und natürlich auch die Stachelrochen vom Boot aus bewunderte war Uli schon wieder voller Begeisterung mit seiner GoPro im Wasser, um mit den Tieren zu schwimmen und sie unter Wasser zu filmen. 
Ich blieb auf dem Boot, da mir es ein bisschen zu viele Haie und Rochen waren. 
Langsam kündigte sich der Sonnenuntergang an, indem das Licht alles in ganz warme Farben tauchte, meine Lieblingszeit um sich die Sonnenstrahlen ins Gesicht scheinen zu lassen. Auf dem Rückweg gab der Skipper Gas, so dass wir noch über das Meer rauschten und nicht mehr schipperten. Wir wurden direkt in unserer Unterkunft, pünktlich zum Sonnenuntergang, abgesetzt. Noch einmal konnten wir das Farb-Spektakel erleben und die einzige Palme, die bei uns am Strand steht diente für jedermann als ein beliebtes und kitschiges Fotomotiv. Zu Fuß erreichte man von uns drei Restaurants sehr gut und wir entschieden uns für das Abendessen für den Foodtruck. Eine französische Familie hat sich einen Foodtruck mit einigen Sitzgelegenheiten und Sonnenschirmen in den Vorgarten ihres Hauses gestellt. Der Vater steht im Truck und bereitet das Essen zu, die Mutter kümmert sich um die Bestellungen und die Gäste und die Tochter bekommt immer neue Spielkameraden, die mit ihr in ihrer Kletterburg spielen können. 
Tolle, einfache und sehr liebevolle Atmosphäre. What für ein Wahnsinns-Tag!
Leider hatten wir am nächsten Tag nur noch den Vormittag, um an diesem paradiesischen Ort zu sein, denn um 12 Uhr mussten wir uns auf den Weg zur Fähre zu machen, damit wir zurück nach Tahiti kamen. Denn ein Ticket für eine spätere Fähre hatten wir leider nicht mehr bekommen. Was macht man mit der letzten schönen Zeit? Ganz klar, Uli ging noch mal surfen und ich frühstückte wieder sehr ausgiebig und packte unsere Sachen. 
Dieses Mal fuhren wird den nördlichen Teil der Insel entlang und somit hatten wir sie dann insgesamt einmal umrundet. 
Da unser Flug erst nachts um 3:00 Uhr morgens nach Rapa Nui gehen sollte, hatten wir nun noch ziemlich viel Zeit. Wir freuten uns, dass wir in aller Ruhe Papeete, die Hauptstadt Tahitis anschauen konnten und ich wollte mir unbedingt noch ein Schmuckstück mit den bekannten schwarzen Perlen, die es nur auf Tahiti gibt zu legen (ist ja was Besonderes), tja Pech gehabt, am Pfingstmontag hatte alles zu und die Stadt war wie ausgestorben. Das hatten wir uns anders vorgestellt. Um irgendwie die Zeit rum zubekommen, es waren ja noch mehr als 12 Stunden, gingen wir ins nahegelegenen Intercontinental, da das Hotel so groß ist, viel es gar nicht auf, ob wir dazu gehörten oder nicht. Wir nutzen die Zeit zum Postkarten schreiben und waren dann von dem Resort aber relativ schnell angeödet. Zum Sonnenuntergang fuhren wir in die Marina, da wir uns dort ein Restaurant ausgeguckt hatten, was dann leider geschlossen hatte, da es renoviert wurde. So versuchten wir unser Glück um etwas Essbares zu bekommen noch einmal im Carrefour und beschlossen dann zu Flughafen zu fahren, das Auto abzugeben und stellten uns auf ein paar Stunden Wartezeit ein. Zum Glück wurde der Flieger auf 2 Stunden vorher terminiert. (Südamerikanische Airlines können das machen, da sie das Monopol haben, entweder hat man Glück und man ist da oder eben nicht, wir hatten, wie sooft, Glück :-)
Auf geht's zum nächsten Ziel: Rapa Nui und damit der Beginn in den spanischen Sprachraum der kommenden Wochen, dabei fing ich doch gerade an französisch zu lernen. À tout à l'heure!



Rapa Nui 6.-8.6.2017

Bei blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein landeten wir auf Rapa Nui. Nach obligatorischer Pass- und Agrikulturkontrolle wurden wir herzlich von Nathalie, der Nichte unseres Gastgebers, in Empfang genommen. 

Schon auf dem Weg zu unserer Unterkunft bekamen wir von Ihr eine Einführung und die wesentlichen Highlights in der näheren Umgebung gezeigt. So hatten wir quasi schon unsere erste Sightseeingtour und die ersten Moais gesehen bevor wir überhaupt richtig angekommen waren. Bereits die ersten Eindrücke waren sehr vielversprechend und machten Lust auf mehr. 

Die Unterkunft war einfach nur klasse und Jerome ein perfekter Gastgeber. Wir fühlten uns sofort wohl und gut aufgehoben. Eine kurze Dusche weckte neue Lebensgeister und ließ mangelnden Schlaf und jegliches Jetlag vergessen. Nun mussten nur noch unsere Mägen gefüllt werden, um den Körper auf Betriebstemperatur zu bringen und das perfekte Wetter für eine erste Erkundung zu nutzen. Von Jerome mit einem kleinen Suzuki Allrad Jeep ausgerüstet, machten wir uns daher unmittelbar auf Nahrungssuche. In der "Innenstadt" wurden wir schnell fündig und begaben uns, gestärkt durch ein paar Empanadas, auf unsere Entdeckungstour entlang der Südostküste. Hier schlängelte sich eine der beiden Hauptverbindungsstraßen der Insel die Küste entlang. Nachdem sich die Nordwestseite wellenmäßig als zweites Mittelmeer dargestellt hatte, war ich Anfangs noch guter Dinge vielleicht die Südostküste surfen zu können, obwohl mir sowohl Nathalie als auch ein anderer Einheimischer wenig Hoffnung hierauf gemacht hatten. Der Forecast meiner Surfapps war allerdings passabel und schürrte Hoffnung, zumindest solange bis wir die Südostküste erreichten und ich schnell Zeuge dessen wurde, dass jeglicher Forecast meiner Apps einfach nicht wirklich verlässlich ist und man besser gleich auf die Locals hören sollte :-) 

Nun gut, keine Wellen :-( surfen sollte also hier leider nicht sein. Aber es gab ja viel zu sehen und zu entdecken und die Zeit ohnehin knapp bemessen. Unser Weg die Küste entlang führte uns vorbei an einigen Monumenten und umgefallen Moais. Nach ca. 14 Kilometern erreichten wir das Nationalparkgebiet um den Vulkan Rano Raraku. Schon von weitem konnte man unzählige Moais auf den grünen Hügeln am Rande des Vulkas sehen. Bevor wir uns diesen und den Ausgrabungsstätten näherten erklommen wir jedoch Rano Raraku selbst. Als wir den Kraterrand erreichten offenbarte uns ein wunderschöner Ausblick auf den sich im Krater befindlichen See. Hier machten wir Bekanntschaft mit einer Gruppe Chilenen, von denen ein älterer Herr deutsche Wurzeln hatte und uns einige interessante Dinge in fließendem Deutsch erzählen konnte. 

Als zweites sahen wir uns die Ausgrabungsstätten an. Ein gut angelegter Weg führte an diversen Moais in verschiedenen Größen und Positionen vorbei, bis hin zu Exemplaren, welche nur zur Hälfte aus dem Stein gehauen waren. Markant sind insbesondere Nase, Ohren und Lippen der Moais. Auffällig fand ich hierbei insbesondere die große Ähnlichkeit im Profil zu meiner Stupsnase :-D

Auf der letzten Anhöhe des Weges konnte man schon in der Ferne die majestätischen Moais von Ahu Tonariki sehen, neben Rao Kao und Rano Raraku eine der Hauptattraktionen von Rapa Nui.

Dies war auch unser nächster Stop und wahrlich ein phantastischer Anblick. Es ist wirklich ein großes Rätsel und schwer vorstellbar wie die Menschen damals diese tonnenschweren Moais von den Steinbrüchen zu den unzähligen entfernt liegenden Zielen auf der Insel transportiert haben. Wir verweilten einige Zeit an diesem mystischen Ort und ließen ihn auf uns wirken. Als sich die Sonne anschickte unterzugehen brachen wir auf und machten uns auf den Rückweg, um noch vor der Dämmerung zurückzukommen. Schließlich waren wir fast am östlichsten Punkt der Insel im Sinne der Straßenführung angekommen. Weiter östlich ging es nur noch zu Pferd oder Fuss.

Pferde gibt es hier auf jeden Fall genug. Circa 8000 Wildpferde zählt die Insel was bei einer Einwohnerzahl von 3000 Einheimischen und 5000 Zugezogenen ein stolzes 1 zu 1 Verhältnis schafft. Unser Weg zurück führte uns daher auch durch unzählige Wildpferde, welche auf oder neben der Straße weilten. Hinzukamen alle paar hundert Meter Greifvögel, die anmutig auf den Zaunpfählen entlang der Straße thronten.

Bevor die Sonne ihre letzen Strahlen auf Rapa Nui warf, erreichten wir Ahu Ko Te Riku und damit die letzten Moais für den heutigen Tag. Im fast schon kitschigen Licht, färbte sich der Himmel pink und zauberte uns einen letzten tollen Anblick und Fotomotiv. Es war ein spitzen Abschluss für einen weiteren perfekten Tag. 

Erschöpft und geradezu überfordert von all den Eindrücken schliefen wir fast 10 Stunden am Stück. Über Nacht hatte es in Strömen geregnet und der Morgen brachte unzählige kurze Regenschauer,  so dass wir kein schlechtes Gewissen wegen Ausschlafen haben mussten.

Wir starteten den Tag daher ausgeruht und erholt mit einem späten Frühstück in Form von einem Acai Müsli.  Der Regen hatte inzwischen gestoppt und glücklicherweise hellte es langsam auf. Schon bald kamen die ersten Sonnenstrahlen durch und der Himmel zeigte immer mehr von seiner blauen Seite, so dass wir uns auf den Weg zum Rano Kao machten. 

Auf den 320 Höhenmetern überholten wir einen tapferen Radfahrer und weichten einigen Rindern aus. Oben angekommen gab es als Belohnung einen tollen Ausblick über Hanga Roa und einen weiten Teil der Insel. Ok mit dem Jeep hatten wir eigentlich keine Belohnung verdient aber wir genossen die Aussicht trotzdem und machten uns zumindest nützlich indem wir dem schweißgebadeten ankommenden Radfahrer mit seinem Handy sein verdientes Gipfelfoto von ihm und seinem Bike schossen, dass er voller Stolz seiner Familie später zeigen wollte. Er hatte doch tatsächlich keine Selfiestange mitdabei!

Nach dieser guten Tat wurden wir erneut belohnt, ob wir es diesmal verdient hatten, mag jeder selbst entscheiden ;-) 

Jedenfalls toppte der Blick in den beeindruckenden Krater nochmals die vorherige Aussicht um Längen. Blau und grün wechselten sich ohne erkennbares Muster willenlos ab und brachten ihre Farben im Sonnenschein zur vollen Geltung. Ungefähr ein Drittel des Kraters wurde vom eigenen Schatten in eine faszinierende Düsternis gehüllt und verliehen dem Ganzen etwas Finsteres aber Schönes. 

Wir fühlten uns von diesem Ort irgendwie magisch angezogen und hätten noch stundenlang diese wundervolle Aussicht bewundern können. Jedenfalls konnten wir gut nachvollziehen, dass die Menschen damals gerade diesen Ort für ihre Siedlung Orongo ausgewählt haben. Ein wirklich beeindruckender Platz, bei dem mir die Worte mysthische und spirituelle einfallen und welcher durch seine Lage sicherlich einzigartig ist. Ein nett angelegter Weg führte durch die Ruinen von Orongo und zeigte diverse, Häuser. Im Südosten sah man die drei vorgelageten Inseln (Motu Nui), welche Ziel des jählichen Wettbewerbs waren. Hierbei sandten im Juli eines jeden Jahres die Häuptlinge der verschiedenen Stämme jeweils ein Stammesmitglied als Teilnehmer aus, um den sogenannten Vogelmann zu krönen. Dem Gewinner wurden nehmen der Ehre und dem Ruhm des Sieges auch gleichzeitig die Rolle des religiösen Oberhaupt zu teil. 

Gewonnen hatte der Häuptling, dessen Gesandter als erster ein unbeschädigtes Ei einer Seeschwalbe überbrachte, welche jedes Jahr zwischen Juli und September zum nisten und brüten auf die Motu Nui kamen. 

Im Grunde also ein interessanter Triathlon :-) 
Klettere die Klippen runter, schwimm zur Insel, finde ein Ei und bring es zurück.

Klingt erstmal nach einer Menge Spaß und einer einfachen Aufgabe, bis man sich ins Gedächnis ruft, dass 300 Meter Steilklippe ohne Hilfsmittel und 1,5 Kilometer schwimmen durch eine zünftige Brandung mit Haien nicht unbedingt ungefährlich ist. Sollte man diese Kleinigkeit überlebt und gemeistert haben galt es ja nur noch ein Ei zu finden, was unter Umständen bedeuten konnte, dass die Wettbewerber mehrere Wochen auf der Insel ausharren mussten, bis das erste Ei gefunden war. 

Insofern korrigiere und ersetze ich einfache Aufgabe mit durchaus lösbare Aufgabe :-) 

So sportlich waren wir allerdings nicht unterwegs. Von daher beendeten wir lediglich den halbstündigen Rundgang und fuhren mit unserem Suzuki im Anschluss zum Anakena Strand. 

Vom Parkplatz aus führte ein Holzweg durch einige Palmen auf eine weite Fläche aus Gras und Sand. Eine Gruppe aus ehemals 7 Moais (Ahu Nau Nau) formte ein phantastisches Photomotiv. Im Hintergrund begrenzte mit Ahu Ature Huki ein weiterer Moai den östlichen Teil des Strandes. Von den Moais aus, erstreckte sich die Düne bis zum Meer und formte einen traumhaften Sandstrand der ein beliebtes Ausflugs- und Badeziel der Einheimischen und Touristen ist. Er war auch an diesem Tage trotz herbstlicher Temperaturen gut besucht . Uns war bei diesen Temperaturen, um die 20 Grad, allerdings nicht nach Baden zumute. Wir waren ja inzwischen nach Tahiti und Moorea etwas verweichlicht und nur noch Badewannenwasser gewöhnt, so dass wir stattdessen lieber den Sonnenuntergang zu zweit bestaunten.

Mit einem sensationell guten Abendessen fand auch der zweite Tag und im Grunde diese Station ein Ende, da der nächste Vormittag ganz im Zeichen von Regen, Packen und Fliegt-unser-Flieger-wirklich stand. Nachdem sämtliche Unklarheiten bezüglich unseres Weiterfluges endgültig geklärt waren, brachte uns Natalie, nach einem letzten Frühstück am Hafen, zum Flughafen. Wir verabschiedeten uns herzlich und bekamen von Ihr zum Abschied jeweils eine Muschelkette geschenkt was nach polynesischer Tradition bedeutet, dass wir wohl irgendwann nach Rapa Nui zurückkehren werden. 






Santiago de Chile 8.-11.6.2017

Gegen 21.00 Uhr landeten wir in Santiago de Chile und begaben uns mit einem Taxi zu unserer Unterkunft ins Herz der Stadt. Unsere Mägen knurrten im Duett und so machten wir uns sofort auf dem Weg zum Abendessen. Nach Tipp unseres Mr. Check-In für das nächstgelegene gute Restaurant überquerten wir die nächste Kreuzung und Straßenseite und landeten im El Toro. Er hatte noch ein paar Andeutungen bezüglich des Klientel gemacht, die allerdings entweder aufgrund unseres Hungers oder aber aufgrund der Sprachbarriere nicht wirklich bei uns ankamen und letztlich auch keinen Unterschied gemacht hätten. Jedenfalls war das beheizte Außenzelt des Restaurants fest in Männerhand und das El Toro ein bekannter und beliebter Ort der Schwulenszene. Abschrecken tat uns allerdings nur der Rauch und der Lärm des Zeltes, so dass wir uns in den ruhigen innengelegenen Nichtraucherbereich des El Toro begaben. Berühmt für seine guten Rotweine, bestellten wir uns zu unserem Essen einen Chilenischen Weißwein :-D

Nach diversen Fehlgriffen in Neuseeland, schmeckte uns dieser Wein so gut, dass es nicht bei einer Flasche blieb. Entsprechend angeheitert und gesellig kamen wir ins Gespräch mit einem jungen Mann am Nachbartisch namens Jorge, der uns mit fließendem Deutsch überraschte. Jorge hatte eine Zeitlang in Deutschland gewohnt und einen Faible für unser Land und unsere Sprache. Jaja, einige werden jetzt aufgrund der Vorgeschichte denken vom wegen Land und Sprache, aber da irrt Ihr Euch ;-) Zumindest versicherte Jorge vehement, dass er eigentlich mit s(einer) Freundin hier verabredet war, diese aber krankheitsbedingt kurzfristig abgesagt hatte...

Wie dem auch sei. Wir hatten einen megalustigen Abend, nichtzuletzt weil Tessa in Ihrem Rausch meinte auch noch eine dritte Flasche bestellen zu müssen. Glücklicherweise unterstützte uns Jorge bei dieser tatkräftig, so dass uns ein Kater am nächsten Tag erspaart blieb. Mit einer ordentlichen Schelle kehrten wir gegen 3 Uhr ins Hotel, um noch ein kleines Nachtschwätzchen mit dem neuen Rezeptionisten zu halten. Als er hörte, dass wir im El Toro waren, sah er uns ungläubig an und fragte sicherheitshalber nochmal nach. Stolz ein paar wenige spanische Vokabeln zu kennen, brachte ich das Wort "maricón" als Beschreibung des Lokals ein, um jegliche Missverständnisse zu vermeiden. Bezüglich der Lokalität gelang mir dies auch ganz gut, allerdings hatte ich mit meinem gefährlichen Halbwissen nicht gewusst, dass dieses Wort Abwertung ausdrückt, so dass ich diesen Fauxpas erstmal wieder gerade rücken durfte. Wieder etwas dazu gelernt! Mit der besseren Beschreibung des Receptionisten für das El Toro verabschiedeten wir uns ins Bett:  "El Toro is just a little bit gay". 

Um 9 Uhr klingelte der Wecker...Nein es war keine Altlast und Versehen der Osterinsel sondern das Zeichen aufzustehen, um unsere geplanten Citytour um 10 Uhr wahrzunehmen. Ehrlich gesagt weiss ich auch nicht mehr wessen Idee das eigentlich war, aber es stellte sich als eine gute heraus! 

Die Citytour vom Plaza de Armas, war eine der besten Stadtführungen, welche wir bis dato beiwohnen durften. Dies lag an unserem sensationell gutem Guide Franco, der sich mächtig ins Zeug legte uns sein imenses Wissen zu vermitteln. Mit viel Witz und Power schaffte er es, dass kein Teilnehmer der Gruppe während der Tour Absprang, und dies obwohl die Tour kostenlos war. Denn das Prinzip der FreeTour basiert lediglich auf Tringeldern, welches sich Franco redlich nach vier Stunden zickzack durch die Stadt verdient hatte. 

Neben den ganzen erlaufenen Sehenswürdigkeiten, wie Palast, Regierungsgebäude, Oper, Kunstmuseum, Universität sowie einigen skurilen Skulpturen und Gedenkstätten, welche einzelne Nationen Chile zur Ihrer 100 jährigen Unabhängigkeit geschenkt hatten (ganz vorne mit dabei die deutschen mit dem Fuente Alemana), bekamen wir durch Franco einen guten Überblick über die Geschichte und Entstehung der Stadt Santiago de Chile sowie tiefere Einblicke in das Leben der Mapuche, welche der spanischen Kolonisation erbittertet und erfolgreich Widerstand geleistet hatten.
Ferner kannten wir am Ende der Tour sämtliche Lieblingsgerichte und Drinks der chilenischen Stundenten, welche im Hinblick auf die Zutaten doch zum Teil sonderlich klangen, so dass sich niemand aus der Gruppe heranwagte. Ich wage zu behaupten, dass in einer anderen Besetzung, beispielsweise JGA oder Überraschungsflug, ich zumindest ein "Terremoto" versucht hätte :-) So blieb der Selbstversuch des kleinen Erdbebens aus und ich konnte nicht aufklären, welche der Erklärungen für den Namen richtig ist. 

1. Nach dem Drink fühlst Du Dich so, als ob die Erde bebt.
2. Wenn Du nach dem Drink aufstehst und hinfällst, gibt es einen Schlag, dass die Erde bebt. 

Vielleicht findet sich ja jemand in Deutschland bei der nächsten Feier zum Nachholen. Zutaten wären ein Liter billiger, süßer fermentierter Wein, ca. 150 ml Pisco und eine Kugel Ananas-Eis sowie ein Schuss Grenadine oder etwas Zucker.  Einmal umrühren und Prost!

Gegen 14 Uhr endete die Tour im Stadtteil Bellavista am Haus von Dichter und Schriftsteller Pablo Neruda. Besser gesagt an einem von seinen drei Häusern, und zwar das seiner Geliebten und späteren zweiten Ehefrau Matilde. Das Haus trägt den liebevollen Namen La Chascona, was eine Anspielung auf das wilde (rote) Haar seiner Geliebten Matilde war. 

Von dort aus war es nur ein Katzensprung zum Cerro San Cristõbal, von welchem man eine tolle Aussicht über die Stadt und auf die Anden haben sollte. Vorausgesetzt das Wetter und der Smog machen mit. Wir hatten Glück, zumindest was das Wetter betraf, so dass wir immerhin in Richtung der Anden eine tolle Aussicht hatten. Der Rest der Stadt verschwand trotz strahlendem Sonnenscheins hinter einem grauen Dunst von Abgasen. Kein wahrlich schöner Anblick und vor allem dürstete es nach diesem Anblick einen, wie unsere asiatischen Freunde, einen Mundschutz zu tragen.

Wir ließen den Tag ruhig im Viertel Bellavista ausklingen und spazierten durch kleinere Straßen gespickt mit Streetart zu unserem Hotel zurück. Generell ist Santiago eine Hochburg für Streetart, an jeder Ecke und Hauswand der Stadt kann man unzählige kleine und große Graffiti und Bilder bestaunen, welche der Stadt ihren ganz eigenen Flair geben. Dies trifft auch auf Valparaíso zu, welches unser Ziel am nächsten Tag sein sollte.

Nach einem tollen Abendessen in einem hippen Restaurant, bei dem wir glücklicherweise auch ohne Reservierung, dank des Geschäftsfürhrers, noch einen Tisch direkt neben dem DJ bekamen, beschlossen wir für den nächsten Tag eine weitere Tour. Über unser Hotel buchten wir kurz vor Mitternacht eine Tour nach Viña del Mar und Valparaíso, letzteres ein Tipp von Jerome von den Osterinseln. 

Beflügelt von der heutrigen tollen Stadttour waren wir guter Dinge und schliefen voller Vorfreude ein. 

Punkt 7 Uhr wurden wir von der Tourguidin in unserem Hotel mit dem Hinweis abgeholt, dass alle anderen Teilnehmer aus dem Südamerikanischen Kontinent stammen. Völlig verwirrt, was damit zum Ausdruck gebracht werden sollte, bestiegen wir einen Kleinbus mit ca. 20 Sitzplätzen, von denen 4 Plätze der letzten Reihe durch schlafenden Gestalten besetzt waren. Wir versuchten es uns ebenfalls bequem zu machen und ein wenig mehr Schlaf zu erhaschen, während der Bus sich anschickte die restlichen 10 Teilnehmer einzusammeln und sich dann auf den Weg Richtung Westen machte. 

Nach circa einer Stunde Fahrt hielt der Bus am Autobahnrand unvermittelt vor einer großen Halle an. Was von außem aussah wie ein billiges Autobahnrestaurant, war in Wirklichkeit auch eins und zugleich der erste Stop unserer Tour. Denn angesagt war eine Weinprobe...

Ich weiss ehrlich gesagt nicht welcher Vollpfosten und Alkoholiker eine Weinprobe auf 8 Uhr Morgens ansetzt allerdings ist es definitv keine geniale Geschäftsidee. So standen wir in dieser kalten, schmucklosen Halle alle um die wenigen Gasheizer und bestaunten wie nacheinander die Verkäuferinen des dazugehörigen Shops sowie eine Unzahl von weiteren Bussen ankamen, die offensichtlich alle das gleiche tolle Programm gebucht hatten. Ich glaube ich zählte zwei Herren, die den Rotwein probierten, der Rest aß ledigleich ein, zwei Cracker und Oliven und wartete geduldig bis unser Busfahrer und unserer Tourguidin mit Frühstück fertig waren. Umso mehr war ich daher überrascht, dass zwei junge Frauen unserer Gruppe tatsächlich hier Wein kauften. 

Nach diesem gelungenen ersten Stop ging es weiter und direkt nach Viña del Mar. Inzwischen hattten wir auch herausgefunden, was die Begrüßungsfloskel bedeutete, nämlich, dass unsere Tourguidin vorhatte ausschließlich in Spanisch zu erzählen, ergänzt um einige informative, englische Sätze. Somit durften wir unsere Guidin unterwegs noch höflich bitten, auch alles bitte zusätzlich ausführlich in Englisch zu erzählen, da wir immerhin eine englische Tour gebucht hatten und wir auch gerne etwas für unser Geld mitbekommen wollten. Nach dieser Bitte bekamen wir zumindest immer die Kurzversion Ihrer Erzählungen auch in Englisch, welche man sich jedoch aber schon meist aus der spanischen Version hergeleitet hatte. 

Der zweite Stop führte uns zu einer Villa, welche gerade restauriert wurde sowie zu einer Betonarena in der Konzerte abgehalten wurden, ein wahrlich wundervoller Anblick...NOT!

Auch der nächste 5 Minuten Foto Stop zu einem von den Osterinseln transportierten echten Moai, war für uns kein richtiges Highlight (mehr). Darüber hinaus stellten wir  fest, dass der wesentliche Teil der Tour aus dem Bus erfolgte und wir immer nur für wenige Minuten Freigang bekamen. Gut an manchen Orten war selbst 5 Minuten zu viel, wie beim dritten Stop. Dieser brachte uns zwar endlich an die Pazifikküste, allerdings stoppten wir direkt an der Hauptstraße, von wo man einen Blick auf einen Stein mit Seelöwen und Möwen in gut 50 Meter Entfernung bewundern konnte. Statt einer guten Aussicht auf die Tiere, war allerding mehr der strenger Geruch ausgeprägt.  Aber vielleicht sind wir inzwischen auch einfach ein bisschen verwöhnt. Der Rest der Truppe machte jedenfalls von jedem Stop fleißig Fotos bzw. Selfies, wobei sich ein Pärchen besonders hervortat und aufgrunddessen auch jedesmal zu spät kam. 

Die Fotos wurden selbstverständlich unmittelbar an die besten Freunde über sämtliche soziale Netzwerke und Chatapps versendet. Alternativ wurden die soeben gedrehten Gopro Videos auf voller Lautstärke nochmals angesehen und lautstark kommentiert. Sprich alle waren mit sich und Ihren Geräten beschäftigt, so dass überhaupt keine Kommunikation zwischen den Teilnehmern aufkam.

Dies geschah erst notgedrungen, als wir zusammengepfercht an zwei Tischen zum Mittagessen waren, wobei auch hier dank kostenlosem Wlan die Handykommunikation überwog. 

Nach dem Mittagessen fuhren wir dann endlich nach Valparaíso und zu Pablo Nerudas zweitem Haus, von welchem man einen pasablen Blick über die Stadt auf das Meer hatte. Viel mehr machte der Ort allerdings nicht her, wobei man ehrlicherweise sagen muss, dass wir nicht im dazugehörigen Museum waren, hierfür war natürlich auch keine Zeit. Obwohl man das bestimmt im nachhinein in Frage stellen kann, da unser Lieblingspärchen die versammelte Manschaft gut zehn Minuten auf sich warten ließ. 

Im Anschluss fuhren wir ein, zwei steile Straßen durch das höher gelegene Stadtgebiet, ohne jedoch anzuhalten und dies obwohl man hier eine wirklich gute Aussicht auf die Stadt und sogar die Anden hatte. Letzteres aufgrund des Smogs ein mehr als glücklicher und seltener Zufall, wie wir erfuhren. Insofern bewegten wir unsere Guidin und unseren Busfahrer dazu den Bus an der nächstbesten Möglichkeit anzuhalten. Der bis dahin beste Stop unserer Tour...

Last but not least hielten wir dann doch noch für einen längeren Stop und Spaziergang durch das europäische Einwandererviertel an. Dieses war dann auch mit Abstand der beste Part der gesamten Tour und entsprach in Ansätzen dem was wir uns vorgestellt hatten. Das Viertel war geprägt durch bunte Hanghäuser und jede Menge Streetart. Gekrönt war dieser Ausflug jedoch vom Abhandenkommen unseres Lieblingspärchens. Nach sage und schreibe 10 Minuten! Die beiden waren so beschäftigt mit Ihren Selfies, dass sie es nicht mitbekommen hatten, dass wir links abgebogen waren... Beim Abbiegen hatte ich noch gealbert, dass die Beiden so limitiert sind und bestimmt gerade aus laufen, allerdings hatte ich nicht wirklich damit gerechnet. Pflichtbewusst machte ich zumindest unsere Guidin auf das Fehlen der Beiden aufmerksam. Diese war allerdings der Auffassung wir seien vollzählig und wollte weiterlaufen, so dass ich insistieren musste, bis sie sich erbarmte doch einmal umzukehren und nach den Beiden zuschauen, allerdings ohne Erfolg. Die Beiden waren entweder bereits die Straße geradeaus weitergeeilt, um uns vermeintlich einzuholen oder anderweitig verschollen. So zogen wir ohne sie weiter. Nach 5 Minuten ging ein Anruf des Busfahrers ein und teilte mit, dass die Beiden bei ihm im Bus sitzen. Zum ersten mal waren die Beiden pünktlich und die Ersten am Bus, was mit spöttischen Kommentaren der anderen Teilnehmer quittiert wurde.  

Zumindest dachten wir das. Als wir den Bus erreichten glänzen die Beiden allerdings erneut mit Abwesenheit und es fehlte jede Spur. Nach ca. 5 Minuten durften wir dann auch wieder unsere verlorenen Kinder in Empfang nehmen, welche freudestrahlend und mit ihrem obligatorischen "sorry guys" den Bus betraten. Letzteres ging allerdings diesmal im gehässigen Beifall der anderen Teilnehmer etwas unter. Es war der emotionale Höhepunkt und zum Glück das Ende Tour. Ich wage mal zu behaupten wir waren nicht die Einzigen die sich freuten, dass es nun wieder Richtung Santiago de Chile ging und dieser Ausflug ein Ende fand. 

Auf der zweistündigen Rückfahrt herrschte absolutes Schweigen und jetzt hätte ich gerne eine Weinprobe oder ein anderes alkoholisches Getränk gehabt. So aber blieb viel Zeit zu sinnieren mit dem Ergebnis, das nicht alle geführten Touren Glücksgriffe sind.


Lima 11.-13.6.2017

Nachdem was ich so vorab im Internet gelesen hatte, wie man am besten vom Flughafen in die Stadt zu seinem Hotel kommt, war ich leicht nervös. Es war ein ganz interessanter Artikel über die Touristen-Mafia, die Zusammenarbeit von Hotelpersonal und Taxifahrern, wie man die naiven Touristen am besten ausnimmt und das das alles für ein selber nicht ganz ungefährlich sein kann. Südamerika ist eben ein anderes Pflaster im Vergleich zu unseren vorherigen Destinationen. Aber es können ja auch nicht alle Menschen schlecht sein und einem etwas Böses wollen. Da in Sandiago alles gut geklappt hat, gingen wir einfach genau gleich vor. Wir reservierten uns ein Taxi bei einem der Anbieter bevor man den Flughafen verlässt. Es ist etwas teurer, aber dafür im Zweifel auch sicherer, wobei es dafür keine Garantie gibt. Selbstverständlich kann man auch ein Taxi nehmen sobald man das Flughafengebäude verlassen hat, in dem Fall sollte man aber die Preise kennen und der spanischen Sprachen fließend mächtig sein, denn hier wird knallhart verhandelt. 

Wie sooft liegt der Flughafen nicht in der besten Gegend und sobald man dann die Hauptstraße verlässt und in die Nebenstraßen abbiegt, wird einem schon etwas mulmig. Hinzu kommt das der Verkehr Wahnsinn ist. 'el traffico is magnifico loco' 
Außerdem war es total diesig, zu der Zeit waren wir uns noch nicht sicher, ob es Nebel oder Smog, sowie in Sandiago war. Also, der erste Eindruck war nicht gerade euphorisch.
Nachdem wir letztendlich ohne Probleme in unserem Hotel im Stadtteil Miraflores angekommen waren. Mussten wir uns zum ersten Mal etwas hinlegen, da unsere Nacht durch den frühen Abflug etwas kurz war. Die Aussicht aus unserem Zimmer im 16 Stock gab uns auch nicht Lust auf mehr, also wozu die Eile. Nach einer Mittagspause trieb uns der Hunger vor die Tür. Inzwischen war es auch schon früher Nachmittag an einem Sonntag und die kleinen Straßen waren ziemlich ruhig. Miraflores ist ein sehr sicherer Stadtteil im Südwesten der Stadt mit vielen Hotels und Hostels, hier kann man sich gut zu Fuß bewegen. Da wir auch nach dem Essen nicht großen Elan für die Stadterkundung aufbringen konnten,  beschlossen wir unseren Tag mit praktischen Dingen zu füllen. Wir mussten unbedingt mal wieder waschen und machten uns auf die Suche nach einer Wäscherei, die zum einen am Sonntag auf hatte und bei der man selber waschen konnte. Wir hatten Glück und wurden nur 1 km von unserem Hotel entfernt fündig. Wir liefen zurück, sortierten die Sachen und verbrachten dann 1,5 h vor der Wäscherei. Inzwischen war es Abend und nachdem wir in einem coolen Burgerladen uns Junk Food zum Abendessen gegönnt hatten, ging es endlich ins Bett! So fertig waren wir schon lange nicht mehr. Wie schnell mit Nichtstun der Tag vergehen kann. 

Eigentlich sollte man meinen, dass man den nächsten Tag voller Energie und Tatendrang aufsteht, aber es sah wieder nur diesig und grau aus. Laut Wetterapp hieß es, dass es Mittag aufklart. Eigentlich kann man ja auch mal faul sein, warum auch nicht :-) wir blieben bis Mittag liegen und nutzten die gute Internetverbindung, die leider nicht immer gegeben ist, um unsere Reiseberichte in unserem Blog voranzutreiben. 
Das ist echt Arbeit! Der Hunger und der Drang nach Sauerstoff trieben uns raus. Wobei es in Lima keine frische Luft gibt. Die Abgase der vielen Autos dominieren die Luft und man fragt sich, wie die Menschen hier leben können? Inzwischen war uns klar, dass auch Lima unter einer Smogglocke liegt und es sich nicht um Nebel oder Wolken handelt. Echt erschreckend, obwohl die Stadt am Meer liegt und nicht in einem Tal wie Santiago. Jetzt hatten wir nur noch einen halben Tag in Lima und haben quasi nichts gesehen. Lima hat einiges zu bieten, u.a. viele beeindruckende Bauwerke. Diese liegen alle in der Innenstadt und es ist besser wenn man dort nicht alleine rumläuft bzw. irgendwie musste man da ja auch hinkommen. Wir erkundigten uns im Hotel nach einem Tourbus. Sie boten uns eine gute Option an für eine vierstündige Tour die durch den bekannten Stadtteil 'Barranco' ging und anschließend durch den historischen Teil in der Innenstadt führte mit der Besichtigung der Katakomben des 'Convento de San Francisco de Asis'. 
Wir buchten die Tour spontan und nun hatten wir nur 30 Minuten Zeit bis wir abgeholt wurden und zum Treffpunkt gebracht wurden. Also nix mit Mittagessen, ab zum Starbucks, bei der Bank Geld holen (Peruanischer Sol) und wieder zum Hotel. 
Just in Time wurden wir abgeholt und waren ganz erstaunt wie gut alles organisiert war. 
Der Bus war ein typischer Panoramabus, aber in diesem Fall nicht der klassische Hop-on-Hop-off Bus sonder mit einer geführten Tour. Unsere Gruppe war ziemlich klein und wie sooft von den Nationalitäten bunt gemischt. Deutschland, Schweiz, Italien und Südamerika, deshalb wurde die Tour bilingual in Englisch und Spanisch begleitet. Endlich zeigte sich auch die Sonne und die Stadt sah viel freundlicher aus. 
Zuerst fuhren wir in den bekannten und womöglich schönsten Stadtteil Barranco.
Hier leben viele Künstler, Kreative, Schriftsteller etc. Außerdem steht der Stadtteil ebenso für die besten Restaurants,  szeniges Ausgehviertel und viele schöne Häuser im europäischen Stil von reichen Limensern. Es ist einer von 43 Stadtbezirken und auf 3,3 qkm leben ca. 38.000 Menschen. (Lima hat insgesamt 10,2 Mio Einwohner auf 2760 qkm). 
Wir stiegen dort aus und der Reiseleiter führte uns durch eine kleine Grünanlage, von dort aus überquerten wir eine berühmte Brücke 'Puente de los Suspiros' oder 'Bridge of Sights' die einen besonderen Mythos hat, der besagt: wenn man die Brücke zum ersten Mal überquert, soll man sich zuerst etwas wünschen und während man sie überquert darf man nicht atmen und auch nicht laufen, sondern nur normal gehen. Wenn man das schafft, erfüllt sich dieser Wunsch, den man auch niemanden verraten darf. Wir haben uns etwas gewünscht und auch beide geschafft sie atemlos zu überqueren. Jetzt heißt es abwarten :-)
Die Atmosphäre in Barranco war wirklich toll. 
Wir fuhren zurück zum Ausgangspunkt am Strand und sammelten einen weiteren Schwung Touristen ein, die sich nur für die historische Tour entschieden hatten, trotzdem war die Gruppe weiterhin sehr überschaubar und man hätte den Südamerikanern gar nicht so viel Effizienz zugetraut. 
Der Weg von Miraflores in die Innenstadt war aufgrund des Verkehrs sehr mühsam und dauerte entsprechend lange obwohl es nur 10 km waren, aber jetzt war uns klar warum die Tour insgesamt 4 Stunden dauern sollte. Immerhin bekam man viel zu sehen und wenn wir an prunkvollen Bauten und Plätzen vorbei fuhren, bekamen wir alles erklärt. Unser Ziel, wo wir auch gemeinsam ausstiegen, war das 'Centro Historico'. Die Hauptattraktion und was man unbedingt gesehen haben muss wenn man in Lima ist. Der Plaza de Armas,  ein wunderschön angelegter Platz mit einem Springbrunnen umsäumt von den imposanten kolonialen Gebäuden des Präsidentenpalastes, der Kathedrale und des Rathauses. Uns wurde erzählt, dass am 28. Juli, dem Unabhängigkeitstag Perus in dem Springbrunnen des Plaza de Armas die ganzen Tag Pisco Sour (peruanisches alkoholisches Nationalgetränk) sprudelt und von jedermann getrunken werden kann. 
Na dann mal Prost auf die Nation!
Im Anschluss gingen wir in die 'Basílica y convento de San Francisco' (Franziskanerkloster) und besichtigten die gruseligen Katakomben. Bis 1808 hatte Lima noch keinen Friedhof und die Leichen wurden unter dem Kloster bestattet. Geschätzte 70.000 Menschen. Die Gebeine die zum Teil skurril aufgestapelt wurden, kann man heute noch betrachten. Das Convent beherbergt außerdem eine Bibliothek, die mit ihren 25.000 Büchern u.a. auch Exemplare bis hin zum 15. Jahrhundert beinhaltet. Auch dies war sehr imposant zu betrachten. 
Als wir aus dem Kloster kamen setzte bereits die Dämmerung ein und wir stiegen in den Bus, um uns auf den Rückweg nach Miraflores zu machen. Sobald die Sonne weg ist, kühlt es sehr ab und die Fahrt war weniger angenehm. Hinzu kam der Höllen-Verkehr, nichts geht mehr!! Dann die extremen Abgase und das ständige Hupkonzert. Totaler Wahnsinn! Und auch in diesem Moment wird einem wieder mehr als bewusst, wie gut es uns zu Hause geht. Wir dürfen frische Luft atmen!! Für uns unvorstellbar wie Menschen unter diesen Bedingungen leben können, was für sie der normale Alltag ist. 

Als wir am nächsten Morgen im Taxi zum Flughafen saßen, meinte unser Taxifahrer mit uns durch die entlegensten Straßen in den ärmsten Vierteln entlang fahren zu müssen. Natürlich schauten wir parallel auf unser Navigations App und fragten uns das ein oder andere Mal warum er jetzt nicht auf der großen Straße geblieben ist, auf der nicht wirklich viel Verkehr war und er sagte immer nur: mucho traffico - aqui pero no (was so viel heißt wie: viel Verkehr, hier aber nicht) und bog wieder in eine Nebenstraße und Gassen ab. Wir gucken uns an und meinten, dass wir hier nicht gerne ausgesetzt werden würden. OMG! Wir waren echt froh, als wir unversehrt am Flughafen angekommen waren. Cusco und wir kommen.... 



Cusco - Machu Picchu 13.-18.6.2017

Text für Cusco folgt....


Machu Picchu


Der erste Ausflugstag began mit einem unzeitgen Wecker gegen 3.30 Uhr. Unsere Rucksäcke mit extra Wasser und Proviant sowie dem Notdürftigsten für eine Übernachtung hatten wir zum Glück schon am Vortag, mit dem Ziel maximale Gewichtsreduktion, gepackt. So mussten wir nur noch in Trance durch ein verschlafenes Cusco zum Abholort laufen. Natürlich waren wir als Deutsche überpünktlich, sprich zu früh da, und durften auf den Bus und die Anderen Teilnehmer warten. Wir machten es uns im Bus gemütlich und schliefen so gut es ging bis wir nach 2 Stunden Fahrt Ollantaytambo, immerhin noch auf 2792 Metern, erreichten. Hier wurde Frühstück angeboten und nochmals betont und nahe gelegt, bei Bedarf die Toiletten zu benutzen, da diese für die nächsten Stunden die letzen seien. Im Anschluss begaben wir uns zum Bahnhof, von wo aus wir den Zug bestiegen. Der Zug schlängelte sich durch die beeindruckende Hochlandschaft der Anden, immer Flussabwärts entlang dem Rio Urubamba und führte uns stetig Richtung Westen unserem Ziel entgegen. Nach 1 Stunde und zwanzig Minuten hielt der Zug unvermittelt irgendwo im nirgendwo an und wir wurden von dem Zugpersonal aufgefordert auszusteigen. Wir hatten Kilometer 104 des Incatrails und unseren Startpunkt der vor uns liegenden Wanderung erreicht. Lediglich knapp 20 Personen sprangen aus dem Zug oder wurden heruntergehoben, denn einen Bahnhof oder Bahnsteig gab es hier nicht. Der Rest des rappelvollen Zugs und damit die überwiegende Mehrheit fuhr weiter nach Aguas Calientes, um dort den Bus zu besteigen und auf bequemen Weg zu Machu Picchu zu gelangen. 

Vor uns aber lag eine 7 Stündige Wanderung in der es galt 10,6 Kilometer und knapp 700 Höhenmeter zu überwinden. Zuallererst aber überquerten wir den Rio Urubamba über eine Hängebrücke. Nach der erforderlichen Ticket- und Passkontrolle, bekamen wir Einlass zum Trail und den ersten Inka Ruinen Chachabamba, an denen immernoch aktuelle Ausgrabungen statt finden. 

Von dort aus und nach den ersten interessanten Ausführungen unseres Guides Edwin, stiefelten wir bei strahlendem Sonnenschein los. Wir waren auf 2400 Metern Höhe und von hier hieß es erstmal immer aufwärts. Der Pfad schlängelte sich stetig bergauf, und war zum Teil in den Berg geschlagen und bestand aus unzähligen Stufen. Während wir am Anfang noch in üppiger Vegetation in den Genuss von Schatten kamen, waren wir schon sehr bald auf offenem Terrain und der Sonne ausgeliefert, was zu einer schweißtreibenden Angelegenheit wurde. Ja, unser Guide hatte es uns prophezeit. Schon bald wurden die ersten Jacken ausgezogen und wer den Luxus einer kurzen Hose mithatte, wie David, wechseltete auch diese. Wie ich ihn beneidete, aber der Preis wäre zusätzliches Gewicht gewesen und in der Früh war es doch recht frisch. 

Der Anblick der Umgebung und der Flora waren umwerfend und ließen (fast) jeden Schweißtropfen vergessen. Neben wilden Orchideen und einer beeindruckenden Berglandschaft faszinierte insbesondere die fortschrittliche Kultur der Inkas, in welche uns Edwin bei jeder kleinen Verschnaufpause einführte. Erfahrungsreich war auch der praktische Teil, der das Kauen von Coca Blättern beinhaltete, wobei dies im wahrsten Sinne des Wortes Geschmackssache ist. 

Schon aus der Ferne sahen wir die Ruinen von Wiñaywayna sich emporheben, welche wir nach knapp 3 1/2 Stunden erreichten und aus der Nähe noch beeindruckender aussahen. Allerdings waren wir erst am Fuße der in den Berg angelegten Terrasen für Nahrunhsmittelanbau angekommen, so dass wir noch einige hundert steile Treppenstufen erklimmen mussten, um einen Ausblick über Wiñaywayna zu erhaschen. Hierbei passierten wir einige Häuser, einen Tempel sowie das angelegte Bewässerungssystem, was gut die architektonische und fortschrittliche Leistung der Inkas zeigte. 

Mehr oder weniger erschöpft kam unsere Gruppe, nach und nach, auf der obersten Terrasse an. Die Aussicht die sich uns boot, war aller Mühen wert gewesen. Bei bestem Kaiserwetter erstreckte sich eine sensationelle Aussicht über diesen majestätischen Ort und vermittelte echte Gänsehaut. 

Gerne hätten wir an diesem Ort auch unser Mittagessen eingenommen, aber bösartige Insekten, welche uns bereits bei Edwins interessanten Ausführungen zu Wiñaywayna malträtieren, ließen keine längere Freude und Rast aufkommen. 

Während ich durch meinen persönlichen Insektenschutz namens Tessa weitestgehend verschont blieb, bekam Tess es natürlich doppelt und dreifach ab :-( Spätere Zählungen ergaben stolze 55 Stiche und sollten in Folge nicht unbedingt zu Tessas Wohlbefinden beitragen. 

Unser Mittagessen nahmen wir daher nach einem kurzen Marsch in der Nähe der Camps für die mehrtägigen Touren ein. Die Pause im Schatten tat gut und mobilisierte Kräfte für die restliche Strecke. Beflügelt durch diese Stärkung und den hierdurch leichter gewordenen Rucksack, machten wir uns frischen Mutes auf den weiteren Weg. 

Dieser führte nun durch den bequemen Teil des Trails, welcher weitestgehend ohne große Steigungen auskam und noch dazu mit viel Schatten vor der doch kräftigen Sonnenstrahlung Schutz und Kühlung bot. 

Vor einer weiteren steilen Steigung mit unseren geliebten Treppenstufen, motivierte Edwin die Gruppe nochmal auf seine typische Art und versicherte, dass dies die letzten 300 Stufen bergauf seien. Wie so oft, war die doppelte Anzahl wahrscheinlich korrekter, aber wir verziehen es ihm sofort, da wir tatsächlich am höchsten Punkt unserer Wanderung, am Inti Punku, dem faszinierenden Sonnentor, angekommen waren, und sich uns ein atemraubender Anblick bot. 

Jegliche Anstrengung war von einer Sekunde auf die andere vergessen und ein unbeschreibliches Glücksgefühl nahm seinen freien Lauf. Es ist wirklich schwierig diesen Moment in Worte zu fassen, da irgendwie jeder Superlativ passen würde. Fest steht nur, dass es einzigartig und wunderschön war und wir diesen gemeinsamen Moment niemals vergessen werden. Leider stand die Sonne bereits tief und fototechnisch im ungüstigen Gegenlicht, so dass unsere Bilder nicht an unsere Eindrücke heranreichen können. Sollte daher durch unsere Erzählungen Interesse geweckt worden sein, solltet Ihr Euch selbst auf diese Wanderung begeben, um diesen phantastischen Anblick genießen zu können ;-)

Auf Wolke sieben schwebend, nahmen wir nun auch die letzten (Höhen)Meter vom 2700 Meter hochgelegenen Sonnentor zum auf 2430 Meter liegenden Machu Picchu in Angriff. Stetig bergab gehend, wurden hier lediglich die Knie unangenehm beansprucht, und ich stellte fest, dass ich ich nicht mehr der Jüngste bin. Früher hatte mir dies nämlich nie etwas ausgemacht und ich erinnere mich gut, wie ich als Kind immer meinen Vater belächelt habe, wenn er mal wieder seine These aufstellte, dass bergauf Laufen viel angenehmer sei. Nun muss ich mir also eingestehen, dass er mal wieder recht hatte. 

Noch bevor die Sonne sich anschickte hinter der westlichen Bergkette zu verschwinden, erreichten wir gegen 16.30 Uhr und damit nach 7 Stunden Wanderung die sagenumworbende Inkastadt Machu Picchu. Da die Tore hier um 17 Uhr schließen, war nur noch eine Handvoll Besucher unterwegs und wir konnten eine halbe Stunde diesen geheimnisvollen Ort fast menschenleer genießen. Einfach nur phantastisch! 

Mit der Dämmerung wurden dann auch wir des Feldes verwiesen und von den Ordnern als wirklich letzte Gruppe rauskomplimentiert. Mit ein paar letzten tollen Eindrücken und Fotos verabschiedeten wir uns für heute und stiegen in den allerletzten Bus. Die halbstündige Fahrt in das Tal nach Aguas Calientes hattes es nochmal in sich. Mit einem halsbrecherischen Tempo raste der Busfahrer mit uns die geschotterte Serpentinenstraße nach unten, so dass einem Angst und Bange wurde. Die Abhänge zur Talseite fielen steil hinab, so dass wir froh waren in einem Stück unten angekommen zu sein. 

Nun hatten wir uns eine heiße Dusche redlich verdient und auch bitter nötig. Unsere Unterkunft trumpfte allerdings sogar mit einem Jacuzzi auf und verschaffte uns eine halbe Stunde Erholung bis es auch schon zum Abendessen ging. Geplättet von den Anstrengungen des Tages sowie den vielen Eindrücken war die Gruppe nicht mehr sehr gesprächig. Einmal mehr übernahm daher dankenswerterweise Edwin die Rolle des Alleinunterhalters und erzählte uns seine besten Erlebnisse von seinen Touren, welche für viel Gelächter und Stimmung sorgten. 

Gesättigt, glücklich und stolz auf das was wir geleistet hatten, kehrten wir zur Unterkunft zurück und verfielen dem Schlaf der Gerechten. 

Allerdings nur bis 4.00 Uhr in der Früh, denn wir hatten alle gemeinsam beschlossen, dass wir unbedingt den Sonnenaufgang miterleben wollen. Und so sammelten wir uns um 4.30 in der Lobby, schnappten uns unsere Frühstückstüteund reihten uns mit hunderten von anderen verrückten Touristen mit der gleichen Idee, in die bereits existierende Busschlange ein, um dort eine Stunde für die ersten Busse nach oben zu warten. Dies war mit Abstand der unschönste Teil der beiden Tage und Anfangs dachte ich auch noch ein riesen Fehler, denn dicke Wolken versperrten jegliche Sicht und die Menschenmassen waren das krasse Gegenteil von der gestrigen Ruhe. Dies besserte sich auch nicht wirklich als wir oben ankamen. Ganze Menschentrauben pilgeren die Stufen zu Machu Picchu hoch, wo dicke Wolken den größten Teil der Stadt bzw. den Ruinen sowie den markanten Wayna Piccu verbargen.  So setzen wir uns alle erstmal ins Gras, lauschten Edwins Ausführungen, und frühstückten. 

Wieder einmal war uns allerdings das Glück hold und allmählich lichteten sich die Wolken und gaben den Blick frei und verliehen dem ohnehin bereits mystischen Ort noch mehr Magie. 

Als die Sonne sich dann anschickte über die östliche Bergkette zu klettern und die ersten Sonnenstrahlen die westliche Bergette erleuchten lies, begann der Zauber. 

Nach und nach wurden erst Wayna Piccu und dann Machu Picchu selbt vom Schatten befreit und in hellen Glanz gebettet. Ein erneuter unvergesslicher Moment. Das frühe Aufstehen hatte sich doch gelohnt und war plötzlich die beste Idee die wir jemals hatten. 

Glückselig folgten wir Edwin für die nächsten vier Stunden durch die Ruinen und ließen uns die einzelnen Gebäude, insbesondere Tempel sowie die dazugehörigen (religiösen) Gebräuche erklären. Es war mega interessant und so mancher belangloser Stein barg ein interessantes Geheimnis. So fragte uns Edwin vor einem Stein in Form einer Raute, ob wir einen Kompass zur Hand hätten. Der gute alte Handykompass musste in der heutigen Zeit herhalten und offenbarte Erstaunliches. Bis auf ein Grad genau hatten die Inkas den Stein bzw. die Ecken zu den jeweiligen Himelsrichtungen ausgerichtet. Ein wahrlich beeindruckender Moment. Weitere Felsen offenbarten sich als Relief und Miniaturausgabe der östlichen Bergkette oder etwa als Flügel eines Kondors. 

Laut Auskunft von Edwin, sind circa 90 % der Ruinen noch im Originalzustand, was wieder einmal mehr die hohe Baukunst der Inkas beweist, insbesondere wenn man bedenkt, dass es sich um ein Erdbebengebiet handelt. So bestehen die wichtigeren Gebäude, wie Tempel beispielsweise aus Trockenmauern, welche besonders erdbebensicher sind, während die einfachen Terrassen mit entsprechendem Mörtel, für welchen extra Sand von der Küste herbeigeschafft wurde, verarbeitet waren. 

Nach 4 interessanten Stunden, war unser Rundgang durch die Welt der Inkas beendet und wir wurden zu unseren Extrawanderungen wie Wayna Piccu oder Montaña / Machu Picchu Mountain entlassen. Nach dem Edwin für unsere Tour darauf hingewiesen hatte, wie steil diese Begehung ist, verzichteten Tess, Lucy und David auf diesen Teil, und lediglich Victoria, Jao und ich wagten den Aufstieg. 

Dieser stellte sich tatsäch als anspruchsvoll heraus und war insbesondere nichts für Menschen mit Höhenangst. Auf einem schmalen Weg von zum Teil einem halben Meter, ging es steil, größtenteils in Stufen, hinauf und an der Seite steil bergab. Sicherungen oder Hilfen gab es so gut wie keine und ich zollte diversen Personen in einem etwas höheren Alter meinen tiefsten Respekt, dass sie sich das antaten. Es war anstrengend und schweißtreibende, insbesondere da ich Tess nicht solange warten lassen wollte und etwas Gas gab. Nach einer halben Stunde hatte ich es geschafft und wurde durch eine Wahnsinns Aussicht belohnt. Nach einer kurzen Pause und Stärkung sowie den obligatorischen Fotos, machte ich mich auf dem Rückweg, der als Überraschung nocheinmal mit einer engen Höhle aufwartete, welche man krabbelnd durchqueren musste. Ansonsten war ich Gott froh, dass meine Knie nicht nachgaben und wir unsere Wanderschuhe doch einmal um die Welt geschleppt hatten. Erschöpft und happy wurde ich von Tess am Ausgang in Empfang genommen und wir fuhren mit dem Bus ins Tal. Mit einem lustigen abschließenden Mittagessen und ein paar Bier sowie meinem ersten Pisco Sour mit unseren Guides sowie Lucy und David, ließen wir die Tour ausklingen und verabschiedeten uns. 

Der restliche Tag bestand aus Rückreise in Gestalt von jeweils zwei Stunden Zug- und Busfahrt. Gegen 20.30 Uhr kamen wir total kaputt in Cusco an und wurden dankenswerterweise direkt vor unserem Hotel abgesetzt. Damit war unsere Mission Machu Picchu erfolgreich beendet. 



Peru 19.-25.6.2017

Nachdem wir völlig erledigt aus Cusco zurück in Lima landetet, war der ursprünglich Plan vom Flughafen aus direkt nach Punta Hermosa zu fahren. Das liegt ca. 30 km südlich von Lima an der Küste und ist der Ferienort der reichen Limenser. 

Da wir, hauptsächlich ich, noch ziemlich angeschlagen von unserer zweitägigen Wanderung, dem Inka Trail zum Machu Picchu, waren, war es vernünftiger sich in Lima, Miraflores für eine Übernachtung im Hotel zum Schlafen ein zu quartieren. 
Am nächsten Tag um die Mittagszeit rum, holte uns unser Fahrer ab, um uns nach Punta Hermosa zu bringen. Denn da gab es viele Spots zum Surfen und Uli sollte noch eine Woche für seinen Sport haben, bevor es wieder nach Deutschland geht. 
Die erste Nacht in unserer Unterkunft war die schlechteste im ganzen Urlaub, das Bett war hart wie Stein und ich musste mir eingestehen, dass ich mich in einem ziemlich schlechten Zustand mit meiner Gesundheit befand. So beschlossen wir, uns von unserem Fahrer sofort wieder nach Lima in unser Hotel bringen zu lassen, um dort ein "Krankenlager" aufzuschlagen. Bequemes Bett, fliesend warmes Wasser und WiFi, ist manchmal viel Wert. Tja und nun hüten wir seit Dienstag bis einschließlich morgenfrüh (Sonntag) das Bett, denn dann geht es weiter nach Kuba. 
Mein Krankheitsbild umfasst viele Dinge, das schlimmste sind neurologische Aussetzer, die sich in Schmerzen und teilweisen Lähmungserscheinungen wieder spiegeln inkl, die Sehfähigkeit einschränken. 
Eigentlich gibt es an dieser Stelle gar nicht mehr zu sagen, außer dass ich schnell wieder gesund werden möchte! In solchen Momenten ist man dankbar, dass man sich hat.      
           Total beschissene Woche!!!! 
P.S. Punta Hermosa ist quasi das "Monaco" oder das " St Tropez", wir fanden es schrecklich. Hässlichsten Strände ever. Es ist ein einziger Haufen aus Sand und Baustelle und ja, tatsächlich wohnen da die Reichen! Für uns unvorstellbar Geld für eine Immobilie auszugeben weil es da sowas von schön ist - NOT! 

Havanna 26.-30.6.2017

abc